

Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Den Newsletter mit unserem Wochenprogramm gibt es hier: www.helle-panke.de/de/topic/22.newsletter.html Mitschnitt vom 20. Februar 2023 Referent: Dr. phil. Michael Franzke Moderation: Dr. Frank Engster Der Vortrag ist in unserer Reihe "Pankower Vorträge" gedruckt erschienen und kann hier bestellt werden: https://www.helle-panke.de/de/topic/158.publikationen.html?productId=73933 Es ist Zeit, Max Adler aus der Nische des abstrakten Philosophen des Austromarxismus herauszuholen. Der Linkssozialismus ist eine konkrete Vision eines Dritten Weges zwischen bürokratisch-verwaltetem Sozialreformismus und revolutionär-putschistischem Avantgardismus. Das, was Otto Bauer mit dem „Integralen Sozialismus“ anstrebte, hatte Max Adler auf den Spuren Rosa Luxemburgs bereits vorgearbeitet: eine dialektische Einheit von Reform und Revolution, die ein Zusammengehen unterschiedlicher Strömungen des Sozialismus zu begründen vermag. Diskussionswürdig scheint die Frage, ob von der Wiederaneignung des historischen Linkssozialismus Impulse für eine wirkmächtige Theorie und Strategie der Linken ausgehen könnten.


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Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Den Newsletter mit unserem Wochenprogramm gibt es hier: www.helle-panke.de/de/topic/22.newsletter.html Mitschnitt vom 26. September 2023 Referent: Dr. oec. habil. Ulrich Busch (Leibniz-Sozietaet der Wissenschaften zu Berlin) Moderation: Dr. Frank Engster Seit 2021 ist in Deutschland und im Euroraum ein deutlicher Preisniveauanstieg zu verzeichnen. Zufällig trifft diese Teuerungswelle mit dem 100. Jahrestag der Hyperinflation von 1922/23 zusammen. Die Koinzidenz beider Ereignisse legt es nahe, die retrospektive Betrachtung der Hyperinflation im Lichte der inflationären Prozesse von heute vorzunehmen wie auch umgekehrt, die aktuelle Inflation anhand der Erfahrungen der Hyperinflation von 1922/23 zu bewerten. Dabei fällt auf, dass es hier sowohl Parallelen als auch Unterschiede gibt. Der Vortrag versucht, beide Aspekte herauszuarbeiten sowie die aktuelle Preisentwicklung ökonomisch zu interpretieren. In Kooperation mit der Zeitschrift "Berliner Debatte Initial".


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Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 7. Februar 2024 Gespräch mit David Begrich und Martina Renner. Es moderiert Fabian Kunow. Laut einer aufwendigen Recherche des Journalistenbüros Correctiv traf sich im November 2023 im Potsdamer „Landhaus Adlon“ eine illustre Runde der extremen Rechten mit Vertretern aus dem bürgerlichen Lager. Funktionäre der AfD lauschten auf Einladung ökonomisch-potenter westdeutscher Gastgeber dem Kopf der Identitären Bewegung aus Österreich Martin Sellner. Im Publikum saßen auch honorige Personen, die vermutlich nicht das AfD-Parteibuch tragen, sondern als "konservativ" gelten. Ziel war es Spendengelder für die extreme Rechte einzutreiben. Durch Correctiv-Recherche konnten die Organisatoren, der Gesprächsinhalt und die Zuhörenden einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Gerade der Inhalt des dort im geschlossenen Kreis Gesagten, die sogenannten "Remigrationspläne", die auch deutsche Staatsbürger umfassen sollen, sorgte für Aufsehen. Im Anschluss wurden ähnliche Vernetzungen und Spendensammlungen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Seitdem finden Proteste gegen die AfD in allen Regionen Deutschlands statt, zu denen sich hunderttausende Teilnehmende eingefunden haben. Die Forderung nach einem AfD-Verbot steht im Raum. Einen knappen Monat nach der Enthüllung durch Correctiv möchten wir in einer Gesprächsveranstaltung diese Recherche noch einmal rekapitulieren und darüber sprechen, was seitdem passiert ist. Sind die Überlegungen von Sellner für die extreme Rechte neu? Was würden diese für ein Land bedeuten, in dem im Jahr 2022 nach Angaben des statistischen Bundesamts 23,8 Millionen Menschen und somit 28,7 % der Bevölkerung eine Migrationsgeschichte haben? Wie fügt sich die Berichterstattung über die Correctiv-Recherche in neurechte Diskursstrategien ein? Was können Demokratinnen und Demokraten überhaupt noch tun, wenn immer mehr Menschen bereit sind, der AfD ihre Stimme zu geben? Wir freuen uns auf David Begrich und Martina Renner. David Begrich arbeitet beim Verein Miteinander e.V. in Magdeburg. Er ist Kenner der Einflüsterer des völkischen Flügels der AfD, der mit dem Institut für Staatspolitik (IfS) seinen Sitz in Sachsen-Anhalt hat. Martina Renner hat als Innenpolitikerin der LINKEN im Bundestag unmittelbar nach Correctiv-Recherche mit Fragen an die Bundesregierung nachgesetzt.


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 31. Oktober 2023: Ein Abend für Hans-Jürgen Krahl Referent:innen: Meike Gerber, arbeitet an einer Promotion zur Suizidassistenz. Sie beschäftigt sich mit kritischer Theorie, antiautoritärem Marxismus und Medizinethik. Julian Volz, kuratiert Ausstellungen und schreibt Texte. Er interessiert sich für Kritische Theorie, queere und dekoloniale Theorien sowie deren Schnittmengen. Emanuel Kapfinger, ist Philosoph und politischer Autor. Er arbeitet zu Hegel, Marx, Nietzsche, Kritischer Theorie, Guattari, Kultur- und Ideologiekritik, Faschismustheorie, 1968 und materialistischer Dialektik. Hans-Jürgen Krahl war ein faszinierender Revolutionär: Um 1968 gab es nur wenige, die den Versuch einer »historisch angemessenen Vermittlung von Theorie und Praxis« derart intensiv betrieben haben wie er. Als Vorstandsmitglied des SDS stellte er sich nicht nur entschieden gegen eine autoritäre Wende der Studierendenbewegung, sondern setzte ihr auch ein Modell anti-autoritärer Emanzipation entgegen. Der Lieblingsschüler Adornos debattierte mit den Intellektuellen der so genannten Frankfurter Schule auf Augenhöhe und arbeitete an einer eigenständigen Weiterentwicklung der Kritischen Theorie. Trotzdem – oder deswegen? – richteten sich nach Krahls frühem Tod mit 27 Jahren die verschiedensten Vorwürfe gegen ihn: eines repressiven Leninismus ebenso wie eines antiautoritären Spontaneismus; einer unredlichen Hinwendung der Kritischen Theorie zur Praxis ebenso wie eines praxisfernen Hegelianismus. Diese komplementären Vorwürfe könnte erklären, warum sein Werk heute weitgehend ungelesen ist, obwohl es, so die These der Referent:innen, für die Linke heute wichtig und fruchtbar ist. Der Vortrag wird die politische Biographie und die Theorie Krahls vorstellen und stützt sich dafür auf den von den Referent:innen 2022 herausgegebenen Sammelband Für Hans-Jürgen Krahl. Beiträge zu seinem antiautoritären Marxismus (Mandelbaum Verlag) sowie ihre fortlaufende Forschungs- und Editionstätigkeit zu Krahl.


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 16. Oktober 2023 Medienkritik ist links: Warum wir eine medienkritische Linke brauchen Referent: Lukas Meisner Begrüßung: Alexander Amberger Die heutige Mediendebatte wird geprägt von zwei Lagern: Während rechtsgerichtete Gruppierungen eine mediale Verschwörung global vernetzter Eliten wittern, neigen liberale Leitmedien dazu, jegliche Kritik unverzüglich ins rechte Verschwörungslager zu verlächerlichen. Bipolarität kennzeichnet die heutige Krise der Öffentlichkeit und Debattenkultur. Doch wie steht es eigentlich mit der Linken? Warum hält sie sich bislang zurück, und was sagt dies Zurückhalten über die Krise der heutigen Linken an sich aus? Der wiedererstarkende Nationalismus bietet Anlass genug, sich bewusst zu machen, dass die Linke - als emanzipatorische, universalistische und solidarische - die Stimme der Mehrheit vertritt. Ernstzunehmende Kritik am Hegemonialen muss wieder von jenen ausgeübt werden, die im Sinne der Demokratie und nicht gegen sie protestieren. "Medienkritik ist links - Warum wir eine medienkritische Linke brauchen" ist 2023 bei der Eulenspiegel-Verlagsgruppe erschienen.


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 20. September 2023 aus dem Max-Lingner-Haus. Referentin: Dr. Franziska Thun-Hohenstein Moderation: Dr. Wladislaw Hedeler Die ersehnte Anerkennung blieb dem Schriftsteller Warlam Schalamow zeitlebens versagt. Sein Hauptwerk, dass das Geschehen in den Zwangsarbeitslagern des Gulag am Kältepol der Erde reflektiert, erschien posthum nach Auflösung der Sowjetunion. Schalamow lebte in einer von Brüchen und Verlusten gezeichneten Zeit russischer Geschichte, in der sich kaum jemand der bedrohlichen Macht der Politik zu entziehen vermochte. Zum Widerstand wurde ihm dabei die Dichtkunst. Franziska Thun-Hohenstein erzählt in der ersten umfassenden Biografie fesselnd vom Leben und Werk Schalamows, ohne sie einer einfachen Entwicklungslogik unterzuordnen. Eine gemeinsame Veranstaltung von Helle Panke und der Max-Lingner-Stiftung.


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 6. Dezember 2022 (Der Ton ist am Anfang etwas leise, wird nach wenigen Minuten aber lauter) Torsten Schulz, Schriftsteller, Drehbuchautor und Professor an der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“, und Jörg Stempel, Schallplattenunterhalter mit Wirtschaftsdiplom und seit vielen Jahren Bewahrer des Erbes von VEB Deutsche Schallplatten Berlin und Amiga, diskutieren über Rockmusik in der DDR, über philosophische Themen, wie Freiheit durch Mangel, Freiheit durch Überfluss, Protestkultur und Systemgegner, und über Sex, Drugs & Rock 'n' Roll in der DDR. Torsten Schulz liest Stellen aus seinem Roman, und Jörg Stempel fallen spannende Thesen und musikalische Beispiele zur Erklärung seiner Thesen ein. Begrüßung: Dr. Gudrun Nüchter, Schatzmeisterin der Hellen Panke


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 15. Juni 2023 aus der Reihe "Vielfalt sozialistischen Denkens" Referent: Dr. Hanno Balz Begrüßung: Dr. Frank Engster Rot war in der Kulturgeschichte der Menschheit schon immer die symbolbeladenste aller Farben – und ist bis heute die wohl am meisten politisch aufgeladene. Dass allerdings Rot, und insbesondere die rote Fahne, heute allgemein als Zeichen für Revolution und Kommunismus angesehen wird, ist tatsächlich das Ergebnis langwieriger sozialer Kämpfe und der Herausforderung symbolischer Macht. Bis heute ist die Gesamtgeschichte solch symbolischer Farbpolitik noch nicht umfassend erforscht. Und auch wenn die Farbe Rot für tausende von Jahren den Herrschenden der Welt vorbehalten war – sei es als Mantel des Königs oder im Purpur der Kardinäle – so wird in diesem Vortrag der Prozess der Aneignung der roten Fahne durch Aufständische, Revolutionäre und das Proletariat bis zum Ende des 19. Jahrhunderts beleuchtet. Dr. Hanno Balz lehrt Modern European History an der University of Cambridge. Zuvor war er Assistant Professor für deutsche und europäische Zeitgeschichte an der Johns Hopkins University, Baltimore und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Kulturgeschichte an der Universität Lüneburg, nachdem er an der Universität Bremen promoviert hat. Seine Forschungsgebiete umfassen die Geschichte sozialer Bewegungen in Deutschland und Europa, insbesondere in Bezug auf das Verhältnis zwischen Terrorismus und staatlicher Ordnung, Mediengeschichte und Geschichte politischer Repräsentationen, Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust. Aktuell beschäftigt er sich mit der Geschichte von politischen Farbsymboliken in der Moderne. Sein laufendes Forschungsprojekt widmet sich entsprechend der globalen Geschichte der roten Fahne.


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Das Heft zur Veranstaltung enthält Aufsätze von Dieter Schiller und Ronald Weber, dazu Beiträge von Christel Berger und Ursula Reinhold zum 90. Geburtstag Dieter Schillers sowie eine Aufstellung sämtlicher Texte Schillers in den Publikationen der Hellen Panke. Es kann hier bestellt werden: . https://www.helle-panke.de/de/topic/158.publikationen.html?productId=73931 Mitschnitt vom 16. März 2023 aus der Reihe "Literatur und Gesellschaft" Referent: Prof. Dr. Dieter Schiller Einführung und Moderation: Dr. Ronald Weber Brechts nüchterner Blick auf die divergierenden Haltungen seiner Schriftsteller-Kollegen im antihitlerischen Exil veranlaßte ihn, sie mit den Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit zu konfrontieren – und Vorschläge zu einem eingreifenden Denken zu formulieren, das darauf aus ist, die Ursachen für faschistische Barbarei und Kriegspolitik in den Eigentumsverhältnissen bloßzulegen. Die Weitsicht seiner publizistischen Strategie erschließt sich vor allem aus dem literarischen Nachlass.


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Aufzeichnung vom 13. April 2023 Begrüßung: Christoph Lieber Referent: Slave Cubela, Redakteur bei „express. Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit“, war Betriebsrat und ist gewerkschaftlicher Organizer. „Souffrance parle … France parle …“ Dieses Wortspiel, „Das Leiden spricht … Frankreich spricht“, steht auf dem Buchumschlag der französischen Originalausgabe von Pierre Bourdieus Kollektivstudie „Das Elend der Welt“ über den französischen Gegenwartskapitalismus. Slave Cubela, der Autor von „Wortergreifung, Worterstarrung, Wortverlust. Industrielle Leidarbeit und die Geschichte der modernen Arbeiterklassen“ (Münster 2023), holt noch weiter aus. Zentriert um den Arbeit-Sprache-Nexus, den Individuen in ihrer Reproduktion determinieren, innerhalb dessen aber auch individuelle und kollektive Distanzierungsprozesse wie moderne Klassenbildungsprozesse als kollektive Wortergreifung stattfinden können, spannt Cubela den Bogen dreier Epochen industrieller Leidarbeit. Mit der französischen Revolution ergreift auch die Arbeiterklasse das Wort, diese kollektive Wortergreifung im frühen 19. Jahrhundert geht im Fordismus des 20. Jahrhunderts zunehmend in die Worterstarrung ritualisierter Arbeits- und Tarifkämpfe über und führt unter der Hegemonie des Neoliberalismus zu Sprachlosigkeit angesichts immer noch nicht überwundenen Arbeitsleids. Aber Cubela hält es mit Adorno: „Das Bedürfnis, Leiden beredt werden zu lassen, ist Bedingung aller Wahrheit. Denn Leiden ist Objektivität, die auf dem Subjekt lastet; was es als sein Subjektivstes erfährt, sein Ausdruck, ist objektiv vermittelt.“ Anhand dreier unterschiedener, großer Gruppen der Arbeiterschaft – der überflüssigen Arbeiter, der fluiden Arbeiter und der Kernarbeiter – lotet er deren sprachliches und gedankliches Instrumentarium im beginnenden 21. Jahrhundert aus, sich im Sinne von E.P. Thompsons „The Making of the Working Class“ auch selbst zu ermächtigen.


Mitschnitt vom 1. März 2023 Zur Veranstaltung ist in der Reihe "Pankower Vorträge" ein Heft mit 66 Seiten erschienen, die hier bestellt werden kann: https://www.helle-panke.de/de/topic/158.publikationen.html?productId=73896 Referent: Dr. sc. Frank Adler, ist Soziologe und arbeitet zu Postwachstum und sozialökologischer Transformation. Sein jüngstes Buch: "Wachstumskritik, Postwachstum, Degrowth. Wegweiser aus der (kapitalistischen) Zivilisationskrise erschien 2022 im oekom Verlag. Begrüßung: Dr. Alexander Amberger Weder die EU noch die deutsche "Ampel-Koalition" werden vermutlich ihre klimapolitischen Ziele bis 2030 erreichen. Mit wachstumsfixierten öko-technologischen Strategien werden die selbstgesteckten Klimaziele verfehlt und fossil-nukleare Rückfälle riskiert. Wie könnte eine linke Alternative dazu aussehen? Der Referent schlägt eine klimapolitisch radikalisierte Reduktionsstrategie vor. Ihr Kern sind politische Interventionen in Reproduktionsprozesse. Ohne umfängliche Investitionen sollen so möglichst direkt ökologisch relevante Einsparungen erreicht werden, ohne die Lebensqualität von Mehrheiten zu beeinträchtigen. Möglich wäre dies u.a. durch: - eine sozial verträgliche Liquidation von Branchen, Praktiken und Produkten, die nicht zu Gemeinwohl und Lebensqualität beitragen (z.B. Werbung); - Moratorien für Investitionen, die ökologisch besonders problematische Pfadabhängigkeiten zementieren (z. B. neue Flughäfen oder Autobahnen); sowie durch: - reduktive Steuerung besonders relevanter Naturverbräuche durch Priorisieren, Kontingentieren, Budgetieren, Verbieten – parallelisiert mit sozialer Angleichung. Ein solcher Ansatz kann an neuartige Erfahrungen der letzten drei Jahre anknüpfen und auf wachstumskritische Reformvorschläge zurückgreifen. Zugleich aber ist er konfrontiert mit – auch im linken Spektrum verbreiteten – technik- und wachstumsaffinen Denkweisen. Er wirft schwierige Fragen auf, die bereits jetzt öffentlich diskutiert werden sollten.


Mitschnitt vom 6. März 2023 00:01 - Dr. Stefan Bollinger: Begrüßung 01:20 - Dr. Judith Dellheim: Zur Geschichte von Industrialisierung und kapitalistischer Produktionsweise in Russland 25:10 - Dr. Lutz Brangsch: Mobilisierung – Konsolidierung – Umorientierung. Zur aktuellen Entwicklung der Wirtschaft Russlands 54:06 - Dr. Erhard Crome: Russlands Krieg und die Diplomatie Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit "Z – Zeitschrift Marxistische Erneuerung". Zum Weiterlesen empfohlen: Z - Zeitschrift Marxistische Erneuerung, Heft 133 (2023) mit dem Schwerpunkt "Kapitalismus in Russland – Geschichte, Ökonomie, Politik". Der Ukrainekrieg hat nachdrücklich vor Augen geführt, dass unsere Kenntnisse über die inneren Verhältnisse Osteuropas, insbesondere Russlands, dürftig sind. Die Abkehr von der Sowjetunion hat einen Transformationsprozess eingeleitet, der Bezug nimmt auf die Wandlungen der sowjetischen bzw. russischen Wirtschaft seit dem 20. Jahrhundert, der den Wandel der Eigentumsverhältnisse und die wieder ungewohnt starke Stellung des Staates beinhaltet. Hier sollen einige dieser Aspekte näher beleuchtet werden, einschließlich der Konsequenzen dieser Transformation für das weltpolitische Agieren Russlands und die Konfrontation mit den hegemonialen Ansprüchen der USA und ihrer westlichen Verbündeten.


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Das Heft "Die Idee des Sozialismus" von Gerd Irrlitz kann hier bestellt werden: https://www.helle-panke.de/de/topic/158.publikationen.html?productId=72702 Aufzeichnung vom 29. März 2023 aus der Reihe PHILOSOPHISCHE GESPRÄCHE Referent: Prof. Dr. Gerd Irrlitz, geboren 1935 in Leipzig, Schüler und studentischer Hilfsassistent bei Ernst Bloch, später tätig an der Akademie der Wissenschaften und der Humboldt-Universität zu Berlin, hier zuletzt von 1993 bis 2000 als Professor für Philosophische Propädeutik und Geschichte der Philosophie; Autor von "Johann Gottlieb Fichte: Leben und Werk", 2022) In der theoretischen Abfolge der klassischen deutschen Philosophie von Chr. Wolff, Kant, Fichte, Schelling, Hegel bis zu Ludwig Feuerbach hatte Fichte den Intellektualismus als die elementare Logik unserer praktischen Aktivität gefasst. Wir versichern uns der möglichen universellen Geltung unserer praktischen Zielsetzungen auf der Basis der generellen Logik unserer Aussagen. Dieser Intellektualismus bilde allemal das Korrektiv von Praxis und trage damit deren Perfektibilisierung. Logische Setzungen bilden das Muster korrekter Handlungen, in denen Zielstellung und Resultat einander entsprechen. Die aufklärerische Verbindung von Fortschritt des Wissens und des Lebens der Gesellschaft war damit in der logischen Struktur von Aussagen gefasst. Die Beziehung von Ich und Gegenständlichkeit vollziehe sich stets innerhalb der Universalität unserer Denkakte. Dazu tritt bei Fichte das Willenselement, sich als Mensch überhaupt durch Aussagen zu bekennen. Fichte führte das aufklärerische Denken zum Grundsatz, dass die logischen Setzungen zugleich soziale Akte mit vereinigender Tendenz seien. Gesellschaftlicher Fortschritt wurde damit als eine Konsequenz logischer Intersubjektivität begründet. Dieses Prinzip der Fichteschen Wissenschaftslehre trug verfassungsrechtlich den Republikanismus innerhalb des monarchischen Formalismus und sozialtheoretisch die Ökonomie des "Geschlossenen Handelsstaates". Fichte führte das auch zu einer philosophischen Religionslehre, in der der Gottesbegriff im Prinzip unserer Verständigungsmöglichkeit über praktische Akte begründet wird. So war auch Fichtes Bemühen um Verständigung zwischen Intellektuellen, zwischen Lehrenden und studentischer Jugend, letztlich zwischen monarchischer Herrschaft und Volk im philosophischen Grundsatz der Wissenschaftslehre begründet. Das trägt auch den entschiedenen Charakter dieses aus einer bescheidenen Weberfamilie stammenden patriotischen Philosophen.


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Aufzeichnung vom 13. März 2023 Eine Kooperationsveranstaltung von Helle Panke e.V. und dem Berliner Verein zur Förderung der MEGA-Edition e.V. Referent: Prof. Rüdiger Hachtmann, ist Senior Fellow am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und außerplanmäßiger Professor an der TU Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Wirtschafts-, Sozial- und Demokratiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Zuletzt erschienen: "1848. Revolution in Berlin." (BeBra Verlag, Oktober 2022) Moderation: Prof. Rolf Hecker In Berlin entschied sich das Schicksal der europäischen Revolution von 1848: Die preußische Hauptstadt war eine der drei Revolutionsmetropolen des Kontinents, neben Paris und Wien. Der Vortrag wirft Schlaglichter auf entscheidende Ereignisse und Entwicklungen in Berlin selbst und skizziert grob deren Bedeutung für die europäischen Konstellationen.


Foto: Transparent mit den Toten der Gruppe Ludwig bei Kundgebung in München; Fotograph und Rechte bei Robert Andreasch Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Aufzeichnung vom 17. Mai 2023 Am 14. Mai 2023 jährte sich zum vierzigsten Mal ein Brandanschlag mit sechs Toten in Mailand. Zwei Männer entzündeten damals zwanzig Liter Benzin in einem mit dreißig Personen besetzten Pornokino. Sechs Männer sterben. Es ist die Tat mit den meisten Opfern der „Gruppe Ludwig". In Bekennerschreiben bekennt sich diese „Gruppe Ludwig" zu insgesamt neun Morden und Brandanschlägen in Italien und Deutschland. In diesen Schreiben verwendet sie nazistische Symbole wie Reichsadler und Hakenkreuz und gibt politische und religiös-ideologische Begründungen, warum ihre Opfer den Tod verdient hätten. Für die Taten der „Gruppe Ludwig" werden nach einem gescheiterten Brandanschlag auf eine Disko schließlich zwei Studenten aus reichen Elternhäusern verurteilt. Die Opfer der Mord- und Anschlagsserie, die zwischen 1977 und 1984 insgesamt 15 Menschen – Sinto, Schwule, Sexarbeiter*innen, Drogenkonsumenten, Priester sowie Sexkino- und Diskothekenbesucher*innen – in Norditalien und in München das Leben kostete, sind bis heute nur selten Teil des Gedenkens an die Kontinuitäten rechten Terrors und seiner Analyse. Wir rufen die Geschichte in Erinnerung und begeben uns auf eine Spurensuche nach der Rolle extrem rechter Sexualmoral, patriarchaler Geschlechtervorstellungen und der vermeintlichen Bekämpfung von „Sittenverfall", „Dekadenz" und „Unreinheit" durch Rechtsterrorismus. Wie beim NSU stellen sich bis heute ähnliche Fragen: Bestand die "Gruppe Ludwig" nur aus diesen zwei sehr jungen Terroristen, oder gab es ein Mitwisser- und Unterstützer-Netzwerk, dass in die Taten eingeweiht war? Warum suchte die Polizei die Täter im Umfeld der Opfer, statt einem rechtsextremen Tatmotiv nachzugehen? Wie sollte die Gesellschaft die Taten einordnen und ihrer Opfer gedenken? Referentin: Eike Sanders. Sie ist Sozialwissenschaftlerin, Mitglied des Autorinnenkollektivs Feministische Intervention (AK Fe.In) und des Netzwerkes NSU-Watch. Zusammen mit dem Historiker Thomas Porena recherchiert und publiziert sie seit 2020 zur "Gruppe Ludwig". Begrüßung: Fabian Kunow


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Aufzeichnung vom 23. Februar 2023 100 Jahre "Geschichte und Klassenbewußtsein" Georg Lukács‘ schwieriges Verhältnis zu seinem philosophischen Meisterwerk. Rüdiger Dannemann im Gespräch mit Patrick Eiden-Offe Gleich nach seinem Erscheinen im Frühjahr 1923 sorgt Geschichte und Klassenbewußtsein für reichlich Unruhe und Debatte, es wird Inspirationsquelle im Umfeld kritisch-revolutionärer Theorie, zum Hassobjekt dogmatischer Orthodoxie. Heute ist es unbestritten ein Klassiker des 20. Jahrhunderts. Bis zu seinem Lebensende ringt der Autor um eine angemessene Positionierung zu seinem wirkungsmächtigsten Werk. Die jetzt erstmals in einer Faksimileausgabe des Originals publizierten Marginalien und Notizen sind Lukács‘ letzter Versuch einer Standortbestimmung, nicht aber das letzte Wort in der durch Geschichte und Klassenbewußtsein angestoßenen Debatte. Rüdiger Dannemann wird Lukács Anmerkungen und Notizen, seine verschiedenen Selbstkritiken und sein lebenslanges Ringen mit dem Werk vorstellen, anschließend gibt es ein Gespräch mit Patrick Eiden-Offe, der an einer Lukács Biographie arbeitet. Dr. Rüdiger Dannemann ist Mitbegründer und Vorsitzender der Internationalen Georg Lukács-Gesellschaft sowie Herausgeber des Lukács-Jahrbuchs und der Georg Lukács Werkauswahl in Einzelbänden, Georg Lukács, Ästhetik, Marxismus, Ontologie. Ausgewählte Texte. Frankfurt/M.: Suhrkamp 2021 (mit Axel Honneth). Im Februar 2023 gibt er Geschichte und Klassenbewußtsein als Faksimile des Hand- und Arbeitsexemplars von Georg Lukács heraus. PD. Dr. Patrick Eiden-Offe arbeitet am Leibniz Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, hat 2017 Poesie der Klasse. Romantischer Antikapitalismus und die Erfindung des Proletariats und 2021 Hegels „Logik“ lesen: ein Selbstversuch veröffentlicht und arbeitet zurzeit an einer großen Lukács Biographie. Moderation: Dr. Frank Engster


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Aufzeichnung vom 6. Februar 2023 aus dem SO36 in Berlin-Kreuzberg. Podiumsdiskussion zum behördlichen Vorgehen gegen sogenannte "Clan-Kriminalität". Mit (v.l.n.r.): Dr. Alexander Oerke, Prof. Dr. Vincenz Leuschner, Amina Aziz (Moderation), Melly Amira und Mohamed Ahmad Chahrour. Polizei mit Maschinenpistole im Anschlag, um Kohlenmonoxid-Werte in den Räumen einer Shisha-Bar zu kontrollieren; Polizei-Spürhunde, um illegale Beschäftigung und Sozialbetrug in der Gastronomie aufzudecken: Das klingt, als würde mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Es handelt sich aber um eine Strategie, mit dem Gewerberecht als "Türöffner" in migrantisches Gewerbe einzudringen und sogenannte "Clan-Kriminalität" zu bekämpfen. Angewandt wird diese Konstruktion, um verdachts- und anlasslos dort kontrollieren zu können, wo "Clans" vermutet werden. Seit 2017 wird auf Betreiben der damaligen Neuköllner Bürgermeisterin diese Strategie der "Tausend Nadelstiche" gefahren, wohl auch, um sich als zupackend zu inszenieren. Mittlerweile gibt es stadtweit solche martialischen Kontrollen. Seit 2019 heißen die gemeinsamen Durchsuchungen von unterschiedlichen Behörden in Berlin "Verbundeinsätze". Sie richten sich gezielt gegen Gewerbe von Angehörigen bestimmter familiärer Strukturen mit arabischer, kurdischer oder türkischer Migrationsgeschichte. Oft sind bei diesen Verbundseinsätzen Polizeireporter dabei, die mit Bildern vom harten Durchgreifen des Staates das Bild der "Clan-Kriminalität" bestätigen. Es gibt aber nicht nur Applaus für diese Einsätze, die oft als diskriminierend und überzogen wahrgenommen werden. Kritik kommt zum einen von Betroffenen, etwa den Gewerbetreibenden, den Angestellten oder den Gästen. Kritik kommt zum anderen aus der Verwaltungswissenschaft und der Kriminologie sowie aus Teilen der Zivilgesellschaft, die vor allem die Verhältnismäßigkeit infrage stellen. Über diese Art der Einsätze wollen wir sprechen im SO36 mit Dr. Alexander Oerke. Er ist seit dem 1. August 2022 Bürger- und Polizeibeauftragter des Landes Berlin. In dieser Funktion soll er diskriminierendes und willkürliches Handeln von Behörden untersuchen und ansprechen. Mit ihm auf dem Podium ist Melly Amira engagiert in der Initiative KOP-Berlin. Mohamed Ahmad Chahrour ist Autor des Buchs "Dakhil - Inside Arabische Clans" und Host des Podcasts Clanland Prof. Dr. Vincenz Leuschner (Professur für Kriminologie und Soziologie an der Hochschule für Wirtschaft und Recht). Er verfasste eine Studie zur Gewerbeüberwachung im Land Berlin, die als "Türöffner" dient. Moderation: Amina Aziz (TAZ) Die Veranstaltung ist eine Kooperation von "Helle Panke e. V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin" mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: paypal.me/hellepanke Likes, Abos und ein Besuch auf www.helle-panke.de helfen uns ebenso. Vielen Dank! Mitschnitt vom 21. Oktober 2022 Referent: Felix Klopotek (Köln, Autor und Journalist, u.a. bei konkret), hat zuletzt die Biographie über Heinz Langerhans geschrieben sowie eine Einführung in den Rätekommunismus in der Reihe Theorie.org. Linke fassen den Begriff "Totalitarismus" nur mit spitzen Fingern an. Der Verdacht liegt nahe, dass er bloß dazu dient, die Unterschiede zwischen faschistischer und stalinistischer Gewaltherrschaft zum Verschwinden zu bringen. In der Folge werden alle kommunistischen Umtriebe in die Nähe des Faschismus gerückt und delegitimiert. Heinz Langerhans (1904–1976) fragt gleichsam umgekehrt: was wäre, wenn die krisenhafte Entwicklung der Produktivkräfte immer umfangreichere Staatsinterventionen verlangt und immer größere Teile der Gesellschaft einspannt, mit der Konsequenz, dass die Organisationen der Arbeiterklasse selbst Teil dieser Kapitalisierungsmaschine werden, und damit Teil eines monströsen Machtblocks gegen jede proletarische Selbstbefreiung? Dann wäre "Totalitarismus" kein Kampfbegriff, sondern beschriebe einen dominanten historischen, politischen und ökonomischen Trend. Langerhans, geboren in Köpenick, als junger Mann hoher kommunistischer (Jugend-)Funktionär, dann in der Schule des KP-Dissidenten Karl Korsch und Mitarbeiter am Institut für Sozialforschung, stieß auf diesen Gedanken im Nazi-Knast. Ab Februar 1933 hatte er in Charlottenburg eine von SPD und KPD unabhängige Widerstandsgruppe aufgebaut, die im November 1933 von der Gestapo zerschlagen wurde. Langerhans kritzelte seine Thesen zu Weltkrise und Weltkrieg auf Zigarettenpapier und überredete einen "unpolitischen" Häftling, sie bei seiner Freilassung nach draußen zu schmuggeln. Diese Gefängnisthesen waren der Auftakt zu einem so einzigartigen wie einsamen Werk. In dessen Mittelpunkt steht die Verpuppung des Kapitalismus zu einem terroristisch-totalitären System, in dem Faschismus und Stalinismus konvergieren. Langerhans' Anstrengungen gipfelten in einem umfassenden Entwurf, den er, da war er schon im New Yorker Exil, "How to overcome Totalitarianism" nannte. Im Kontext dieser Zeit steht sein Entwurf tatsächlich singulär da: Weil er streng aus Sicht der Systemopfer, der Zwangsarbeiter und Versklavten, der Gefolterten und Geflüchteten geschrieben ist. Zu der Tragik seines Lebens gehört, dass er diese Schriften nie veröffentlichen konnte und sich in die Intrigen der Exil-Politik verstrickte. In der Nachkriegszeit musste Langerhans darum kämpfen, sich überhaupt an einer Universität zu etablieren, was ihm erst 1966 in Gießen gelang. Sein Nachlass galt über Jahrzehnte als verschollen. Schließlich wurde er doch entdeckt, und eine Rekonstruktion von Werk und Leben war möglich. Langerhans prophezeite 1941, dass mit der Niederlage Hitlers die terroristische Phase der planetarischen Politik nicht aufhören würde; er bekräftigte diese These in seinen Vorlesungen zur Dekolonisierung, die er in den 1960ern hielt. Heute scheinen sich seine Überlegungen abermals zu bestätigen: Die Weltkriegsgefahr ist so aktuell, wie das Fortbestehen von Sklaverei und Zwangsarbeitsverhältnissen auch im modernsten Kapitalismus notorisch ist. Zeit für Linke also, sich dem Begriff des Totalitarismus doch positiv zuzuwenden? Zumindest das Provokationspotential der Langerhans'schen Thesen dürfte unvermindert hoch sein


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun: http://paypal.me/hellepanke Vielen Dank! Mit: Dr. Andrea Genest (Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück), Dr. Lutz van Dijk (Historiker, Initiator der Petition zum Gedenken an queere Opfer der NS-Zeit im Deutschen Bundestag), Dr. Rainer Herrn (Medizinhistoriker). Moderation: Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum (Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung). Eine gemeinsame Veranstaltung von Helle Panke e.V. und dem Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, dem August-Bebel-Institut und dem Zentrum für Antisemitismusforschung in Kooperation mit dem SchwuZ Queer Club. Mit der Gedenkstunde am 27. Januar 2023 wird im Bundestag erstmals der queeren Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Dem ging ein jahrelanges Bemühen voraus, so wie überhaupt Erinnerungspolitik ein steiniger Weg ist. Queere Opfer des NS hatten es nicht zuletzt deshalb schwer, weil sie auch in der Nachkriegszeit noch ausgegrenzt, verfolgt und kriminalisiert wurden. So brauchte es Jahrzehnte, bis erstmals an die queeren Opfer des Nationalsozialismus erinnert wurde. Zudem ist der Begriff „queer“ nicht unproblematisch, da er sich erst in jünster Zeit etabliert hat – allerdings waren auch die Begriffe „schwul“, „lesbisch“ oder „trans“ früher kaum oder gar nicht geläufig. Zunächst wurde den schwulen Opfern der NS-Zeit gedacht, erst in jüngster Zeit auch den lesbischen Opfern. Über die Verfolgung von Transmenschen ist hingegen bislang nur wenig bekannt. Die Verfolgung hatte unterschiedliche Formen, doch jeder Einzelfall ist tragisch und zeugt von oft kaum vorstellbaren Schrecken. Allerdings ist auch aus der Perspektive des Einzelfalls die Zuordnung zu einer Opfergruppe nicht selten kompliziert, da der NS-Staat Menschen auch wegen mehrerer Merkmale verfolgte und ermordete – z.B. schwule Juden, lesbische Sozialdemokrat*innen und Kommunist*innen. Die Veranstaltung sollte sowohl die Verfolgung in der NS-Zeit als auch den schwierigen Weg der Erinnerung beschreiben.


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun, an die Adresse: info@helle-panke.de Vielen Dank! Mitschnitt vom 28. November 2022 Konferenz: 125 Jahre deutscher Imperialismus. Die Kolonialpolitik des Kaiserreichs aus Sicht der Betroffenen und die Haltung der Linken damals und heute Programm: 15.00 – 16.15 • Dr. Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? Die vielen Gestalten nicht nur deutscher imperialistischer Politik • Dr. Ralf Hoffrogge: Sozialdemokratie und Kolonialpolitik – Zustimmung, Widerspruch, Widerstand • Stefan Seefelder: Vom Schicksal einer deutschen Musterkolonie – das Beispiel Togo (zugeschaltet aus Togo) • Dr. Mirjam Sachse: Frauenbewegung gegen Kolonialismus (und Militarismus) – oder auch nicht? • Klaus Leesch: Ein sozialistischer Kolonialismus und Eduard Bernstein • Dr. Holger Czitrich-Stahl: Georg Ledebour - Mit Empathie und klarem Rechtsstandpunkt für das Selbstbestimmungsrecht der kolonisierten Völker • Dr. Christin Bernhold: Sozialdemokratische Imperialismustheorien am Vorabend des Weltkriegs • Israel Kaunatjki: Namibia - Kolonialverbrechen und Vergangenheitsbewältigung • Dr. Joachim Zeller: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit Eine Konferenz in Kooperation von "Helle Panke" e.V. und dem Farafina Afrika-Haus e.V.


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun, an die Adresse: info@helle-panke.de Vielen Dank! Mitschnitt vom 28. November 2022 Konferenz: 125 Jahre deutscher Imperialismus. Die Kolonialpolitik des Kaiserreichs aus Sicht der Betroffenen und die Haltung der Linken damals und heute Programm: 15.00 – 16.15 • Dr. Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? Die vielen Gestalten nicht nur deutscher imperialistischer Politik • Dr. Ralf Hoffrogge: Sozialdemokratie und Kolonialpolitik – Zustimmung, Widerspruch, Widerstand • Stefan Seefelder: Vom Schicksal einer deutschen Musterkolonie – das Beispiel Togo (zugeschaltet aus Togo) • Dr. Mirjam Sachse: Frauenbewegung gegen Kolonialismus (und Militarismus) – oder auch nicht? • Klaus Leesch: Ein sozialistischer Kolonialismus und Eduard Bernstein • Dr. Holger Czitrich-Stahl: Georg Ledebour - Mit Empathie und klarem Rechtsstandpunkt für das Selbstbestimmungsrecht der kolonisierten Völker • Dr. Christin Bernhold: Sozialdemokratische Imperialismustheorien am Vorabend des Weltkriegs • Israel Kaunatjki: Namibia - Kolonialverbrechen und Vergangenheitsbewältigung • Dr. Joachim Zeller: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit Eine Konferenz in Kooperation von "Helle Panke" e.V. und dem Farafina Afrika-Haus e.V.


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun, an die Adresse: info@helle-panke.de Vielen Dank! Mitschnitt vom 28. November 2022 Konferenz: 125 Jahre deutscher Imperialismus. Die Kolonialpolitik des Kaiserreichs aus Sicht der Betroffenen und die Haltung der Linken damals und heute Programm: 15.00 – 16.15 • Dr. Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? Die vielen Gestalten nicht nur deutscher imperialistischer Politik • Dr. Ralf Hoffrogge: Sozialdemokratie und Kolonialpolitik – Zustimmung, Widerspruch, Widerstand • Stefan Seefelder: Vom Schicksal einer deutschen Musterkolonie – das Beispiel Togo (zugeschaltet aus Togo) • Dr. Mirjam Sachse: Frauenbewegung gegen Kolonialismus (und Militarismus) – oder auch nicht? • Klaus Leesch: Ein sozialistischer Kolonialismus und Eduard Bernstein • Dr. Holger Czitrich-Stahl: Georg Ledebour - Mit Empathie und klarem Rechtsstandpunkt für das Selbstbestimmungsrecht der kolonisierten Völker • Dr. Christin Bernhold: Sozialdemokratische Imperialismustheorien am Vorabend des Weltkriegs • Israel Kaunatjki: Namibia - Kolonialverbrechen und Vergangenheitsbewältigung • Dr. Joachim Zeller: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit Eine Konferenz in Kooperation von "Helle Panke" e.V. und dem Farafina Afrika-Haus e.V.


Wer unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen will, kann dies per PayPal tun, an die Adresse: info@helle-panke.de Vielen Dank! Mitschnitt vom 28. November 2022 Konferenz: 125 Jahre deutscher Imperialismus. Die Kolonialpolitik des Kaiserreichs aus Sicht der Betroffenen und die Haltung der Linken damals und heute Programm: 15.00 – 16.15 • Dr. Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? Die vielen Gestalten nicht nur deutscher imperialistischer Politik • Dr. Ralf Hoffrogge: Sozialdemokratie und Kolonialpolitik – Zustimmung, Widerspruch, Widerstand • Stefan Seefelder: Vom Schicksal einer deutschen Musterkolonie – das Beispiel Togo (zugeschaltet aus Togo) • Dr. Mirjam Sachse: Frauenbewegung gegen Kolonialismus (und Militarismus) – oder auch nicht? • Klaus Leesch: Ein sozialistischer Kolonialismus und Eduard Bernstein • Dr. Holger Czitrich-Stahl: Georg Ledebour - Mit Empathie und klarem Rechtsstandpunkt für das Selbstbestimmungsrecht der kolonisierten Völker • Dr. Christin Bernhold: Sozialdemokratische Imperialismustheorien am Vorabend des Weltkriegs • Israel Kaunatjki: Namibia - Kolonialverbrechen und Vergangenheitsbewältigung • Dr. Joachim Zeller: Deutschland postkolonial? Die Gegenwart der imperialen Vergangenheit Eine Konferenz in Kooperation von "Helle Panke" e.V. und dem Farafina Afrika-Haus e.V.


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Konferenz 125 Jahre deutscher Imperialismus (1/8): Stefan Bollinger: Der Imperialismus – ein Zombie? by Helle Panke


Spenden an Helle Panke via PayPal an: info@helle-panke.de Mitschnitt der Veranstaltung 4. November 2022, 19:00 Uhr aus der Reihe PHILOSOPHISCHE GESPRÄCHE Mit Max Horkheimers im Exil verfasstem Aufsatz »Traditionelle und kritische Theorie« findet sie 1937 ihre bündige Bestimmung, im Nachkriegsdeutschland wird sie als 'Frankfurter Schule' zur intellektuellen Institution und moralischen Instanz. Doch die Ursprünge der Kritischen Theorie reichen zurück in die Jahre 1922/23. Arbeiter- und Soldatenräte, die sich im Ausgang des Ersten Weltkriegs gebildet hatten, waren blutig niedergeschlagen worden, die Inflation begann sich Bahn zu brechen, und die russische Revolution, an die sich beträchtliche Hoffnungen geknüpft hatten, geriet zusehends zur bolschewistischen Einparteienherrschaft. Zur selben Zeit stürzte eine Philosophie in ihre finale Zusammenbruchskrise, die in ihren metaphysischen Strängen unglaubwürdig geworden war, während sie in ihren positivistischen sinnlos erschien. Orientierung jedenfalls vermochte sie keine mehr zu bieten. Vor diesem Hintergrund kam es zu einer eigentümlichen Annäherung: Kommunisten, die vom tatsächlichen Verlauf der Revolution enttäuscht, nicht selten auch abgeschreckt waren, trafen auf junge, bürgerlich sozialisierte Akademiker, die über die eng gesteckten Grenzen der neukantianischen Erkenntniskritik hinausdrängten. Unter der Parole "Rückkehr zu Marx" diskutierten sie das Kapital und begründeten jene Form des historischen Materialismus, der sich dann zur Kritischen Theorie weiterentwickeln sollte. Christian Voller ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kultur und Ästhetik Digitaler Medien am Lehrstuhl für Medienkultur und Medienphilosophie an der Leuphana Universität Lüneburg; von ihm erschien jüngst das Buch In der Dämmerung. Studien zur Vor- und Frühgeschichte der Kritischen Theorie, Matthes & Seitz Berlin 2022. Dr. Falko Schmieder ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin; Veröffentlichung u.a.: Begriffsgeschichte und historische Semantik. Ein kritisches Kompendium, Suhrkamp Berlin 2019.