

Viele Jahre war Frank Witzel nur literarischen Insidern bekannt. Dann aber, im Jahr 2015, da war er bereits 60, hatte er seinen ersten großen Erfolg: Für den Roman "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969" erhielt der 1955 in Wiesbaden geborene Autor den Deutschen Buchpreis. Auch mit seinem 2020 veröffentlichten Roman "Inniger Schiffbruch" stand der in Offenbach lebende Autor auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Heute erscheint sein neues Buch, es trägt den Titel: "Meine Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts". Frank Dietschreit hat es gelesen.


Pedro Almodóvar ist einer der wichtigsten spanischen Filmregisseure, im Herbst wird er 75 Jahre alt. Jetzt hat er allerdings das Fach gewechselt und legt mit "Der letzte Traum" seine erste literarische Arbeit vor, einen Band mit 12 Erzählungen. Manuela Reichart hat ihn gelesen.


Heute startet eine neue Literatursendung in der ARD. "Longreads" heißt sie und in der trifft Autorin und Regisseurin Helene Hegemann Gäste, die ein ausgewähltes Buch mitbringen. In den ersten drei Folgen sind das Thilo Mischke und Samira El Ouassil, beide Journalist*in und Autor*in, und die Boxerin Zeina Nassar. Sie erzählen von den Büchern, die ihr Leben geprägt haben. Gastgeberin Helene Hegemann spricht heute bei rbbKultur über ihre neue Sendung.


Antisemitismus nimmt in Deutschland immer mehr zu. Das ist nicht erst seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem darauf folgenden Krieg in Gaza so. Antisemitische Straftaten haben seitdem aber noch einmal deutlich zugenommen. Der neue Jugendroman von Cornelia Franz kommt also zur richtigen Stunde. Es geht darin um alten und neuen Hass gegen Juden und um drei Jugendliche, die sich dem stellen. Das Buch heißt "Goldene Steine". Sarah Hartl hat es gelesen.


Zuleika lebt als Schwarzes Mädchen im pulsierenden London des Römischen Reichs. Sie ist das Kind nubischer Einwanderer, ihr gehört die Straße. Mit elf Jahren verheiratet ihr Vater sie an einen reichen Patrizier. Doch Zuleika fügt sich nicht stillschweigend in ihr Schicksal. Hartnäckig kämpft sie um Freiheit in einer Stadt, deren Gesetze von Geld, Sex und Macht bestimmt werden. Sarah Murrenhoff stellt das Buch vor.


Für sein Buch "Rückkehr nach Reims" reiste der in Paris lebende Soziologe Didier Eribon nach dem Tod seines Vaters noch einmal in die Stadt seiner proletarischen Kindheit zurück. Eine Theaterfassung des Buches, das den Niedergang der Arbeiterklasse thematisiert, die sich von der Linken verraten fühlt und zum Front National übergelaufen ist, und überdies Eribons sexuelle Befreiung als schwuler Intellektueller beschreibt, wurde erfolgreich von Thomas Ostermeier an der Berliner Schaubühne inszeniert. Dort wird Eribon am Sonntag auch sein neues Buch vorstellen. Es trägt den Titel: "Eine Arbeiterin. Leben, Alter und Sterben". Frank Dietschreit hat es bereits gelesen.


Gestern wurde der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen, unsere Literaturredakteurin Anne-Dore Krohn hat auf rbbKultur darüber berichtet. Wie die Juryentscheidung in Leipzig ankam und welche Preisträger noch gewürdigt werden sollten, erfahren wir heute von ihr - Anne-Dore Krohn live von der Buchmesse Leipzig.


Die Buchmesse in Leipzig ist von jeher ein Platz für Begegnung, für kulturellen Austausch, für politische Debatten. Seit vergangenem Jahr gibt es ein Podium speziell zur Meinungsfreiheit, das "Forum Offene Gesellschaft" – initiiert vom Börsenverein des deutschen Buchhandels. Im Fokus stehen dieses Jahr etwa die anstehenden Landtagswahlen in den Brandeburg, Sachsen und Thüringen und der Rechtsruck, Heute Nachmittag diskutieren die Tagesthemen-Moderatorin Jessy Wellmer und der CDU-Politiker Thomas de Maizière die Frage:"Wir haben die Wahl! Was passiert, wenn Rechtsextreme an die Regierung kommen?" Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit unserem Debatten-Podcast „Der zweite Gedanke“, Natascha Freundel wird moderieren. Auf rbbKultur gibt sie einen Ausblick auf die Veranstaltung.


Soeben wurde in Leipzig der Preis der Leipziger Buchmesse vergeben. Oder besser gesagt: die Preise. Denn sie werden in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung verliehen. Gerade der Bereich Belletristik hatte vorab für Überraschung gesorgt: vor allem weil erstmals ein Comic nominiert ist. Unsere Literaturexpertin Anne-Dore Krohn war einigermaßen überrascht über die Liste der Auserwählten. Was sagt sie jetzt zu den wirklichen Preisträger*innen?


Ein neues Buch von Mathias Enard, das ist jedes Mal ein Ereignis – und jedes Mal eine Überraschung. Denn der französische Großschriftsteller verstößt zuverlässig gegen die Konventionen des Erzählens, was zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führt. Auch diesmal hat er etwas Neues unternommen: zwei sehr verschiedene Romane in einem. Katharina Döbler zeigt sich begeistert.


Gestern Abend wurde die Leipziger Buchmesse im Leipziger Gewandhaus eröffnet. Wie so viele Kulturveranstaltungen derzeit begann auch sie mit einer Störaktion: Anwesende brüllten während der Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz so lange, bis sie abgeführt wurden. Dabei wurde an diesem Abend auch der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung verliehen – an den israelisch-deutschen Philosophen Omri Boehm, der sich für eine humanistische Lösung des Nahostkonflikts einsetzt. Natascha Freundel berichtet.


Heute wird der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen. Auf der Nominierungsliste steht ein Debütroman: "Gewässer im Ziplock" heißt er und geschrieben hat ihn die 27-jährige Berlinerin Dana Vowinckel. Darin erzählt Dana Vowinckel die Geschichte einer zwischen Deutschland, den USA und Israel zerrissenen Familie. Der Roman ist nun auch als Hörbuch erschienen. Leonie Berger stellt es uns vor.


Heute Abend wird im Leipziger Gewandhaus offiziell die Leipziger Buchmesse eröffnet. Bis Sonntag stellen mehr als 2.000 Aussteller ihre Bücher aus, und bei rund 2.500 Veranstaltungen werden neue Bücher präsentiert. Und das erste Mal seit 20 Jahren hat das wichtigste Frühjahrstreffen der Buch- und Medienbranche eine neue Leitung: Astrid Böhmisch folgt seit Januar dem langjährigen Direktor Oliver Zille nach. Unsere Literaturredakteurin Anne-Dore Krohn mit einem Ausblick.


An diesem Mittwoch wird der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr siebszig. Einstmit dem Roman "Die Schrecken des Eises und der Finsternis" berühmt geworden. Ransmayrs gilt als Meister kürzerer Erzählungen: Gerade seine Reiseerzählungen haben in der deutschsprachigen Raum kaum ihresgleichen. Und nun erscheint zum Geburtstag der Erzählband "Als ich noch unsterblich war". Arno Orzessek hat ihn gelesen.


Der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr ist ein literarischer Reporter und Romancier zugleich. Neugierig: als "streunender Erzähler" und "versprengter Wallfahrer". Sein dokumentarischer Roman "Die Schrecken des Eises und der Finsternis" von 1984 ist ein moderner Klassiker. Knut Cordsen, unser Kollegen vom ORF in Wien, berichtet über den Schriftsteller Christoph Ransmayr, der heute 70 wird.


Vier Mal im Jahr wählen 30 comicbegeisterte Menschen aus der großen Welt der Comicveröffentlichungen die 10 besten Titel aus. Heute wird die erste Comicbestenliste des Jahres veröffentlicht. Andrea Heinze stellt die neuen Trends im Bereich Comic und Graphic Novel vor.


Heute Abend gibt es in den Nordischen Botschaften die Gelegenheit, einen der Stars der finnischen Kulturszene kennenzulernen: Pirkko Saisio. Die preisgekrönte Autorin, Schauspielerin und Regisseurin hat mit ihrer Helsinki-Trilogie über ihr Leben als lesbische Tochter kommunistischer Eltern Aufsehen erregt. Sie wird jetzt nach und nach ins Deutsche übersetzt, in umgekehrter Reihenfolge: Letztes Jahr erschien bei Klett-Cotta der dritte Band "Das rote Buch der Abschiede", jetzt der zweite Band "Gegenlicht". Irène Bluche stellt das Buch vor.


Die Dichterin Angela Krauß passt in keine Schublade. Geboren 1950 in Chemnitz, aufgewachsen in der DDR, wo sie von 1976-79 am Leipziger Literaturinstitut studierte, hat sie sich von ihrer Herkunft immer weiter weggeschrieben. Aus dem geschichtlichen, auch biographischen Material macht sie eine losgelöste Prosa, die ihresgleichen sucht. Das verspricht auch der Titel ihres neuen Buches: "Das Weltgebäude muss errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen." Unser Literaturkritiker Jörg Magenau hat es gelesen.


Immer noch werden Menschen wegen ihrer Herkunft, sexuellen Orientierung oder Religion diskriminiert. Umso wichtiger ist es, dagegen ein Zeichen zu setzen. Darum geht es bei den "Internationalen Wochen gegen Rassismus". Seit Montag gibt es bei diesen Aktionswochen überall in Deutschland Diskussionen, Workshops, Konzerte und Lesungen für eine vielfältige Gesellschaft. Mit dabei auch die Bestsellerautorin, Pädagogin und Schulamtsleiterin Florence Brokowski-Shekete.


Der 76-jährige Martin wird von einer ärztlichen Diagnose erschreckt: Ihm bleiben nur noch wenige Monate. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Was kann er noch für sie tun? Was kann er ihnen geben, was ihnen hinterlassen? Diese Fragen stellt sich der Jurist und Schriftsteller Bernhard Schlink in seinem jüngsten Buch "Das späte Leben". Am 17. März ist er bei unserer Schönen Lesung zu Gast im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks; rbbKultur überträgt die Lesung auch live. Vorab ist Bernhard Schlink jetzt bei uns im Gespräch.


Lize Spit erzählt in "Der ehrliche Finder" die Geschichte einer Freundschaft unter Kindern während des Kosovokriegs in den 1990er Jahren. Aus heutiger Perspektive scheint das eine Zeit harmonischer Annäherung von Dorfbewohnern und Geflüchteten gewesen zu sein. Nadine Kreuzahler stellt das Buch vor.


Der Berliner Schriftsteller Ulrich Peltzer gilt als dezidiert politischer Autor. In seinen Romanen interessiert er sich für die Geschichte der Linken und das Leben im globalen Kapitalismus. Vor allem aber geht es bei ihm darum, wie im großen gesellschaftlichen Zusammenhang die Einzelnen die Frage nach dem Sinn ihres Lebens beantworten. Mit dem Roman "Das bessere Leben" stand er 2015 auf der Shortlist des deutschen Buchpreises. Sein neuer Roman, der heute erscheint, heißt ganz ähnlich: "Der Ernst des Lebens". Jörg Magenau stellt ihn vor.


Ronya Othmann ist eine Journalistin und Schriftstellerin, die 1993 in München geboren wurde, und zwar als Tochter eines kurdisch-jesidischen Vaters und einer deutschen Mutter. Bekannt wurde Othmann 2019 beim Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb, als sie mit "Vierundsiebzig" einen Text über den Genozid an den Jesiden vortrug und dafür den Publikumspreis bekam. Es folgte 2021 mit "Die Sommer" ihr Debütroman, und nun erscheint dieser Tage ihr zweiter Roman mit dem Titel "Vierundsiebzig". Gerrit Bartels hat ihn für uns gelesen.


Mit ihrem Debütroman "Streulicht" stand Deniz Ohde auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Mit "Ich stelle mich schlafend" erzählt sie die Liebes- und Befreiungsgeschichte einer jungen Frau, die im Hochhaus aufwächst und sich durch eine orthopädische Krankheit von ihrem Körper entfremdet. Sarah Murrenhoff stellt das Buch vor.


Gleichberechtigt, glorreich - oder doch eher beängstigend? Die Comic-Anthologie "The future is..." versammelt Zukunftsvisionen von Zeichnerinnen, die jetzt die deutsche Comicszene prägen. Damit gibt "The future is..." einen Einblick in aktuelle Zukunftsängste und -hoffnungen. Und einen Überblick über die weibliche Welt des Comics. Lilian Pithan hat den Band herausgegeben und erzählt auf rbbKultur, warum das spannend ist.


Sprechen Frauen aus Deutschland über Gleichberechtigung, zeichnet sich schnell ab, wer in der DDR groß wurde und wer in der BRD. Allein, weil arbeitende Mütter in der DDR zum Alltag gehörten. Aber wie sieht es heute aus? Beim neuen Literaturfestival Ost*IWest*IFrau* tauschen sich Autorinnen über den Stand der Dinge aus. Wer dabei zu Wort kommt, erklären die beiden Organisatorinnen Franziska Hauser und Maren Wurster.


Zehn Jahre nach dem Tod des Literaturnobelpreisträgers Gabriel García Márquez ist heute weltweit sein letzter Roman erschienen. Der deutsche Titel lautet "Wir sehen uns im August". Der Schriftsteller, der im Alter an Gedächtnisverlust litt, hatte die Arbeit an dem Buch aufgegeben und hielt es für nicht wert, veröffentlicht zu werden. Ob es eine gute Entscheidung war, sich über seinen Willen hinwegzusetzen und den Kurzroman trotzdem zu veröffentlichen, weiß Anne Winter.


Während im Deutschland der 1960er Jahren besonders Alice Schwarzer auf die Benachteiligung von Frauen aufmerksam gemacht hat und dagegen kämpfte, gibt es inzwischen eine neue Generation von Feministinnen: Von #MeToo bis hin zur feministischen Außenpolitik von Ministerin Annalena Baerbock. Ist inzwischen alles bestens? Brauchen wir in Deutschland überhaupt noch einen Feminismus? Antworten darauf geben in einem neuen Buch sieben Autorinnen aus ihren ganz verschiedenen Blickwinkeln. Herausgeberin ist die Autorin und Journalistin Bettina Schulte, mit der wir auf rbbKultur sprechen.


Anne Weber geht mit ihrem Roman "Bannmeilen" in die verruchten Banlieues von Paris und beschreibt die Menschen, die dort zwischen Schienen, Autobahnen, Baustellen und Lagerhallen wohnen, wie in einer Reportage. Jörg Magenau hat diesen "Roman in Streifzügen" für rbbKultur gelesen.


Meist entsteht der Anlass zu schreiben, dadurch, dass man sich das Gras auf der eigenen Seite ein wenig grüner wünscht als es ist. Morgen erscheint der neue Roman von Stefanie de Velasco, der "Das Gras auf unserer Seite" heißt. Darin erzählt die Autorin von drei Frauen Mitte 40, die eigentlich recht zufrieden damit sind, nicht das Lebensmodell zu leben, das für sie vorgesehen ist: Sie haben keinen Kinderwunsch, leben in WGs und alles andere als monogam. Doch aus irgendeinem Grund stehen sie alle vor einer Entscheidung. Unsere Literaturredakteurin Anne-Dore Krohn mit einer Buchkritik.