Die Britin Jackie Kohnstamm entdeckt bei einer Internetrecherche zufällig Stolpersteine, die für ihre Großeltern in Berlin verlegt wurden. Anlass für sie, die Geschichte ihrer Familie zu erforschen.
Die Stolpersteine auf den Bürgersteigen gelten mittlerweile als „größtes dezentrales Mahnmal der Welt“. Über 75.000 verlegte Messingplatten erinnern heute an die NS-Opfer.
Gunter Demnig arbeitet seit etwa einem halben Jahrhundert als Künstler, hat einen Faden von der Kassler documenta zur Biennale in Venedig gezogen und eine Farbspur von Köln nach Paris, doch bekannt ist er nur für ein einziges Werk: Die „Stolpersteine" zur Erinnerung an NS-Opfer in Europa, das wohl größte dezentrale Mahnmal der Welt.
Mit dem 27. Januar wird der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Doch noch immer sind viele Schicksale völlig unbekannt. Eine Stolperstein-Initiative in Stuttgart bemüht sich, das Los der oft namenlos gebliebenen Zwangsarbeiter zu recherchieren. Auf einem Rundgang zu dem ehemaligen Lager und einer Hinrichtungsstätte erinnert sie zusammen mit der StolperKunst an die erniedrigenden und grausamen Ereignisse vor Ort. Silke Arning hat die beiden Stuttgarter Ehrenamtlichen Inge Möller und Anne von der Vring auf dem Rundgang begleitet.
Nach dem das silberne Amulett der in Sobibor ermordeten Karolina Cohn zugeordnet, findet der israelische Genealoge Chaim Motzen Familienangehörige in aller Welt.
Yoram Haimi, israelischer Archäologe, fand das silberne Amulett im November 2018 und konnte es Karolina Cohn zuordnen. Eine ungewöhnliche Recherche, erzählt von Igal Avidan.
Dervis Hizarci, türkischer Muslim, spielt im jüdischen Fußballclub Makkabi Berlin und kämpft gegen die Angst gegenüber Moslems und Juden. Von Igal Avidan
Nach einer monatelangen Flucht erreichte er 1940 den Hafen von Haifa, saß aber auf der "Patria" fest, weil die Engländer keine Einwanderer mehr an Land ließen.
Er kümmerte sich auch um mittellose Patienten, bis die Nazis für seinen beruflichen Niedergang sorgten.
Bei Kriegsende waren Menschen, die die Verfolgung überlebt hatten, in alle Winde zerstreut. Wie lebten sie weiter? Stimmen aus London und Mannheim, New York und Amsterdam, Haifa und Freiburg – aus Orten, an denen Menschen einen Neubeginn versuchten.
Der ehemalige Viehhändler wird nach Gurs deportiert. In seine Heimat kehrt er nach dem Krieg nicht zurück.
Sie verzweifelte daran, dass ihr Mann Julius von den Nazis schikaniert wurde.
Schon im März 1933 wurde der SPD Politiker verhaftet, konnte aber in die USA fliehen. Nach dem Krieg arbeitete er an der Gestaltung eines neuen Deutschland mit und wurde 1961 zum Richter an das Bundesverfassungsgericht berufen.
Der dreifache Familienvater leidet an einer seltenen Form von Alzheimer. 1945 wird er in der hessischen Tötungsanstalt Hadamar umgebracht
Der Eisendreher hat Kontakt zu französischen Zwangsarbeitern. Ein Gespräch über die Aussichtslosigkeit des Krieges wird ihn sein Leben kosten.
Ihr Vater, Religionslehrer und Kantor, zögert die Auswanderung hinaus, weil er seine Gemeinde nicht im Stich lassen will.
Sie sterben in Auschwitz, Sohn Ernest überlebt und berichtet nach dem Krieg als Reporter von den Nürnberger Prozessen.
Die Zeit in Theresienstadt ist eine sehr produktive für den Musiker und Komponisten: Viktor Ullmann wird zum Motor des Kulturlebens dort.
Er verkauft seine Waschmaschine, und hat damit das Startkapital für Bauland in der neuen Heimat Palästina.
Weil sie nicht in die Hitlerjugend aufgenommen wird, erzählen die Eltern der Zehnjährigen von ihrer jüdischen Herkunft.
Als ihr christlicher Ehemann plötzlich stirbt, wird Elsa Hammer umgehend nach Auschwitz deportiert.
Der Weinhändler aus Böchingen wird - wie viele andere Juden aus der Umgebung - am 10.11.1938 im jüdischen Betsaal der Stadt Landau verhört - und stirbt kurz darauf an den Folgen.
Er hätte die Welt verändern, und viel Leid ersparen können - hätte sein Attentat auf den "Führer" Erfolg gehabt.
Die alleinstehende Frau arbeitete bei den Wielandwerken, spielte Theater und war die Cousine von Albert Einstein!
Der ehemalige Viehhändler wird nach Gurs deportiert. In seine Heimat kehrt er nach dem Krieg nicht zurück.
Der Jüngste der fünfköpfigen Familie Schlorch überlebte dank des beherzten Eingreifens eines Rot-Kreuz-Manns.
Zur Behandlung von Kriegsneurosen geht er neue Wege. In der Fachwelt wird seine Therapieform als "Kaufmann-Methode" berühmt.
Einmalig: Einen Gottesdienst zum Gedenken an Menschen jüdischer Herkunft wie Hans Spiro hielt der Pfarrer der Eberhardskirche in Tübingen am Sonntag, den 25. November 1945.
Nachdem sie sexuellen Umgang mit einer Urlaubsbekanntschaft hat, wird sie verhaltensauffällig. Und damit interessant für die Psychiater des NS-Regimes.
Für die Menschen in Böchingen war sie immer nur "die Selma". Salomea Kern lebte unverheiratet in dem kleinen südpfälzischen Dorf. Ein später geschichtsträchtiger Ort In den USA namens Selma sollte für sie zur neuen Heimat werden.