Wrobel - Der Tucholsky-Podcast

Frank Dittmer

About

"Schnipsel" nannte Kurt Tucholsky (1890-1935) seine späten Aphorismen. Sein journalistisches, feuilletonistisches und lyrisches Gesamtwerk ist aber weit mehr als das: Ein hochintelligent-pointierter Kosmos seiner Zeit.

Der Sprach- und Sprechkünstler Frank Dittmer trägt in diesem Podcast seit 2019 wöchentlich einen neuen Text von Tucholsky vor: über Politik und Liebe, Kunst und Literatur, die Tragik und die Komik des Lebens.

Alle haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind vor hundert Jahren veröffentlicht worden - also zu Beginn der "Goldenen Zwanziger", von Tucho skeptisch-wohlwollend beäugt und schonungslos-satirisch beschrieben. Aktuell sind Texte aus dem Erscheinungsjahr 1924 zu hören.

Nach längerer Schaffenspause 1923 ließ sich Tucholsky Anfang 1924 wieder von Siegfried Jacobsohn für die "Weltbühne" unter Vertrag nehmen und zog im April als deren Korrespondent nach Paris. Bis Ende 1926 blieb Frankreich sein Lebensmittelpunkt.

Übrigens: Der Name dieses Podcasts leitet sich von einem der fünf Pseudonyme Kurt Tucholskys ab: "Ignaz Wrobel".

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275 episodes

Kurt Tucholsky: Nationales (1924)

Freche Anekdoten über angebliche nationale Eigenheiten aus aller Welt... (Weltbühne 31.7.1924).

3m
Mar 27, 2024
Kurt Tucholsky: Ausflug nach Robinson (1924)

Ein ländliches Pastell: Pariser Großstädter in der Sommerfrische - der Zugereiste neidet ihnen ihre unbefangene Fröhlichkeit (Vossische Zeitung, 19.7.1924).

5m
Mar 20, 2024
Kurt Tucholsky: Die Katz (1924)

Heimische Töne in den Champs Elysées? Nicht ganz ernst zu nehmende Begegnung mit einer ostpreußischen Katze in Paris (Vossische Zeitung 10.7.1924).

7m
Mar 13, 2024
Kurt Tucholsky: Nur die Ruhe... (1924)

Warum Theobald Tiger noch Geduld braucht, ehe er seinem Heimatland eine Liebeserklärung machen kann (Weltbühne, 3.7.1924).

1m
Mar 06, 2024
Kurt Tucholsky: Museum Carnavalet (1924)

Ignaz Wrobel betrachtet im Pariser Stadtmuseum Revolutions-Devotionalien (Weltbühne, 26.6.1924).

6m
Feb 28, 2024
Kurt Tucholsky: Das menschliche Paris (1924)

Peter Panter über Paris und seine Bewohner: "Das, was die einzige Atmosphäre dieser Stadt ausmacht, ist ihre Menschlichkeit." (Vossische Zeitung 19.6.1924)

9m
Feb 21, 2024
Kurt Tucholsky: Die Deplacierten (1924)

"Uns haben sie, glaub ich, falsch geboren. Von wegen Ort und wegen Zeit..." (Weltbühne 12.6.1924).

1m
Feb 14, 2024
Kurt Tucholsky: Immer raus mit der Mutter ...! (1924)

Eine Empfehlung an die "verdumpften" Deutschen, sich mal auf dem Pariser "Buhlewar" durchlüften zu lassen. Der abschließende Wunsch für "Herrn Hitler" wurde leider 16 Jahre später Wirklichkeit... (Weltbühne, 5.6.1924)

1m
Feb 07, 2024
Kurt Tucholsky: Wie uns aus... (1924)

Wrobel mutmaßt vermittels "Fake-News", wie wohl die Deutschnationalen seinen Umzug nach Paris betrachten (Weltbühne, 29.5.1924).

2m
Jan 31, 2024
Kurt Tucholsky: Park Monceau (1924)

Erste Veröffentlichung Tucholskys aus seiner Pariser Zeit: Ein kleines Pastell über das Ausruhen im Park (Weltbühne, 15.5.1924).

1m
Jan 24, 2024
Kurt Tucholsky: König contra Reimann (1924)

Über das lächerliche Aufbegehren des abgedankten sächsischen Königs gegen ein 1923 erschienenes Werk des Humoristen Hans Reimann: "Dr Geenig in Memoriam Friedrich August von Sachsen" (Weltbühne 3.4.1924).

4m
Jan 17, 2024
Kurt Tucholsky: Warum ich nicht mehr... (1924)

Tucholsky bedient sich ironisch eines Morgenstern-Gedichts, um seine lange Schreib-Pause zu erklären. Einen Tag nach Veröffentlichung des Textes in der "Weltbühne" vom 14.2.1924 unterzeichnet er bei Siegfried Jacobsohn einen neuen Mitarbeitervertrag.

1m
Jan 10, 2024
Kurt Tucholsky: Kleine Reise 1923 (1924)

Peter Panter hatte sich 1923 in der "Weltbühne" rar gemacht. Zum Neujahr 1924 meldet er sich als "Graf Koks" mit einem launig-galligen Reisebericht aus der Provinz zurück. Sein Fazit bleibt jedoch, dass man darüber nur schweigen kann: "In einem schlecht geheizten Warteraum voll bösartiger Irrer liest man keine lyrischen Gedichte vor." (Weltbühne, 3.1.1924)

15m
Jan 03, 2024
Kurt Tucholsky: Silvester (1918)

Weltkriegs-Bilanz in der Silvesternacht bei Rotwein und Pfeifenknaster: "Wofür die Plackerei? Für nichts." (Weltbühne, 26.12.1918)

1m
Dec 27, 2023
Kurt Tucholsky: Weihnachten (1918)

Ein Weihnachtstraum nach Kriegsende: dass sich die "lammsgeduldigen" Deutschen von allen Kriegstreibern lossagen (Weltbühne, 19.12.1918)

1m
Dec 20, 2023
Kurt Tucholsky: Groß-Stadt-Weihnachten (1913)

Bürgerliche Weihe-Nacht im Großstadt-Getriebe: "Mein Gott, sie mimen eben Weihnachtsfrieden..." (Die Schaubühne, 25.12.1913).

1m
Dec 13, 2023
Kurt Tucholsky: The Kid (1923)

"Du hast zwei linke Füße und das Herz auf dem rechten Fleck." Große Eloge auf den "feinsten Kopf unter den lebenden Filmschauspielern"" und dessen "Filmwunder", den in Deutschland erst im November 1923 uraufgeführten Stummfilm "The Kid" von 1921 (Weltbühne, 6.12.1923).

8m
Dec 06, 2023
Kurt Tucholsky: Helm ab-! (1918)

Messerscharfes Bild, drei Wochen nach Ende des Weltkrieges: Erst wenn die Pickelhaube im "dunkeln Grabesloch" vermodert ist, kann etwas Neues entstehen (Weltbühne, 28.11.1918).

1m
Nov 29, 2023
Kurt Tucholsky: Märchen (1907)

Eine der ersten Veröffentlichungen des erst 17-jährigen Abiturienten Tucholsky in der satirischen Wochenzeitung "Ulk" am 22.11.1907: Ein ironisches kleines Märchen auf des Kaisers Kunstgeschmack.

1m
Nov 22, 2023
Kurt Tucholsky: Der alte Pojaz spricht (1916)

Der alte Clown schaut auf die Purzelbäume der Politik und bemerkt einen wichtigen Unterschied: "Ich war ein Clown, doch war ich niemals Narr..." (Die Schaubühne, 24.10.1916)

1m
Nov 15, 2023
Kurt Tucholsky: Kolonne (1918)

Politische Reflektion im Treck der letzten Weltkriegs-Tage - rückt die Kolonne danach politisch wieder "Rechts ran"? (Berliner Tageblatt 14.10.1918)

1m
Nov 08, 2023
Kurt Tucholsky: Kümmernis (1918)

Theobald Tiger bekümmert, einen Monat vor Kriegsende: "Mein faltiger Bauch, wie baumelst du trübe und leer! Die Sahne... die Sahne ist weg!" (Weltbühne, 17.10.1918).

1m
Nov 01, 2023
Kurt Tucholsky: Tragödie der Liebe (1923)

Peter Panter begeistert sich über Joe Mays Stummfilm-Epos "Tragödie der Liebe", gedreht in einem Berlin-Weißenseer Hinterhof. Insbesondere die saftige Verbrecherdarstellung von Emil Jannings hat es ihm angetan (Weltbühne, 18.10.1923).

10m
Oct 25, 2023
Kurt Tucholsky: Deutsches Lied (1923)

"Kaserne ! Kaserne ! Sonne, Mond und Sterne !" (Weltbühne, 18.10.1923)

1m
Oct 18, 2023
Kurt Tucholsky: Die Musik kommt (1913)

Herbsteszeit: Die Musikschüler tremolieren und "schlagen mit ihren Pranken auf den Flügel ein..." (Die Schaubühne, 9.10.1913).

1m
Oct 11, 2023
Kurt Tucholsky: Memento (1916)

Soldaten-Tugend gegen Jugend-Ideale: den im Feld Stehenden versinkt im Krieg eine ganze Welt (Die Schaubühne, 3.10.1916).

1m
Oct 04, 2023
Kurt Tucholsky: Der Kontrollierte (1913)

Der deutsche Untertanengeist in einer berliner Straßenbahn: bei der Fahrkartenkontrolle (Vorwärts, 18.9.1913).

2m
Sep 27, 2023
Kurt Tucholsky: Parkett (1913)

Dem Rezensenten fällt die Wahl zwischen theatraler Weltanschauung und dem handfesten Ottilchen, das neben ihm im Theater-Parkett sitzt, nicht allzu schwer... (Die Schaubühne, 4.9.1913)

1m
Sep 20, 2023
Kurt Tucholsky: "Manoli linksrum-!" (1923)

Groteske über einen kleinen "Betriebsunfall" der Werbebanner auf dem Potsdamer Platz in Berlin ("8-Uhr-Abendblatt", September 1923). Der Spruch "Manoli linksrum", berlinerisch übersetzt in "nicht mehr alle Latten am Zaun haben", soll auf die Zigarettenreklame der Firma Manoli zurückgehen, die rechtsrum drehte...

6m
Sep 13, 2023
Kurt Tucholsky: An einen Bonzen (1923)

Über einen verbürgerlichten Arbeiterführer: "Du zuckst die Achseln beim Hennessy / und vertrittst die deutsche Sozialdemokratie ..." (Weltbühne, 6.9.1923).

1m
Sep 06, 2023