Kommunismusgeschichte

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

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Mit diesem Podcast-Angebot stellt die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Audio-Mitschnitte von Veranstaltungen zum Nachhören zur Verfügung.

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91 episodes

Busludscha oder Belene? Kommunismusaufarbeitung in Bulgarien

Seit 2013 setzt sich die Sofia Platform Foundation für die Aufarbeitung der kommunistischen Diktaturvergangenheit in Bulgarien ein. Besondere Aufmerksamkeit widmet die NGO dem Straflager Belene, das 1949 auf der gleichnamigen Donauinsel an der Grenze zu Rumänien errichtet worden war. Bis 1987 wurden unter der Herrschaft der Kommunisten zahlreiche Regimegegner sowie so genannte "Konterrevolutionäre" auf die Insel deportiert und viele davon ermordet. Während dieser Ort der Repression bis heute ein Schattendasein führt, erfährt der nationalkommunistische Busludscha-Komplex weitaus mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Das 1981 und bereits 1989 wieder geschlossene Kongresszentrum thront wie ein UFO auf einem 1400 Meter hohen Berg.

2h 0m
Nov 16, 2023
Aus aktuellem Anlass: Neues vom „großen Bruder“? (K)eine Buchvorstellung

„Neues vom ´großen Bruder`“ - unter diesem Titel sollte am 24. Februar, um 16 Uhr, ein neuer Sammelband zum Verhältnis von KGB und MfS vorgestellt werden. Angesichts des Einmarschs Russlands in der Ukraine hat der Veranstaltungstitel eine erschreckende Aktualität bekommen, die sich auch in den Themen unserer Gesprächsrunde mit der Moskauer Menschenrechtsaktivistin Irina Scherbakowa, dem Osteuropahistoriker Jan C. Behrends und dem Geheimdienstspezialisten Douglas Selvage widerspiegeln wird.

1h 3m
Nov 03, 2022
Sozialpolitik in der Transformation: Der Sozialstaat seit der Wiedervereinigung

Sozial- und Arbeitsmarktpolitik ist das mit Abstand größte Politikfeld im Bundeshaushalt. Gleichzeitig ist der Sozialstaat elementar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Seit der deutschen Einheit ist das Sozialsystem in beständiger Transformation, die in Teilen auch auf das Ende der Systemauseinandersetzung im Kalten Krieg zurückgeht. Seit 1990 haben grundlegende Erweiterungen und Veränderungen des deutschen Sozialstaats stattgefunden: von der Schaffung der Pflegeversicherung über die Hartz-Gesetzgebung bis hin zur Einführung eines Bürgergeldes. Die Podiumsdiskussion hat aus politischer und wissenschaftlicher Perspektive ein Resümee der sozialstaatlichen Entwicklung seit 1990 gezogen und ist dabei auch auf gegenwärtige sozialpolitische Herausforderungen eingegangen.

1h 42m
Nov 01, 2022
"Damals, als ich Wunderlich hieß"

Unter dem Decknamen "Wunderlich" besuchte Prof. Hermann Weber von 1947 bis 1949 die Parteihochschule "Karl Marx". Der damals Neunzehnjährige studierte bei Victor Stern, Rudolf Lindau und hörte Vorträge von Oberts Tulpanow und Walter Ulbricht. Sein 2002 veröffentlichtes Werk vermittelt einen detaillierten Einblick in die Anfänge der "Kaderschmiede" und Kaderpolitik der SED. Ein wichtiger Abschnitt der deutschen Geschichte wird hierin sichtbar: die Stalinisierung der SED, die Durchsetzung ihrer Vorherrschaft im Osten, der verschärfte Kalte Krieg und die Spaltung Deutschlands. Seine Zweifel an einem zunehmend diktatorisch agierenden System wurden durch die Flucht von Wolfgang Leonhard bestärkt und führten schließlich zum endgültigen Bruch mit dem Kommunismus. Diesen vollzog Prof. Weber gemeinsam mit seiner Kommilitonin und späteren Ehefrau Gerda Röder, die an der Publikation mitgearbeitet hat. Einführung: Markus Meckel Buchpräsentation: Prof. Hermann Weber im Gespräch mit Alfred Eichhorn

1h 27m
Sep 23, 2021
25 Jahre Solidarność

Am 31. August 1980 setzten die polnischen Arbeiter nach langen Streiks die Gründung einer unabhängigen Gewerkschaft durch. Die Bilder selbstbewusster Frauen und Männer, die unter der Führung Lech Walesas mit dem Kruzifix in der einen und der Solidarność-Fahne in der anderen Hand die Diktatur in Polen herausforderten, gingen um die Welt. Neidvoll und ermutigt blickte die kleine DDR-Opposition nach Polen, dessen Entwicklung die SED mit Unmut und Sorge beobachtete. In der Bundesrepublik fiel es insbesondere Teilen der Linken schwer, »Solidarität mit Solidarność« zu üben - vielen war die Bewegung schlicht zu katholisch. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und das Deutsche Historische Museum erinnerten mit der Veranstaltung »25 Jahre Solidarność« an die Gründung der »Solidarität«, die nicht nur Polen auf den Weg der Demokratie geführt, sondern auch das politische Antlitz Europas mit verändert hat. Podiumsgespräch »Solidarität mit Solidarność? Die Reaktionen auf die unabhängige polnische Gewerkschaftsbewegung in West- und Ostdeutschland.« mit Wolfgang Templin, Irmchen Hemmerlein, Dr. Martin Jander, Dr. Kazimierz Wóycicki. Moderation: Dr. Ulrich Mählert.

1h 20m
Sep 23, 2021
Traditionen widerständigen Verhaltens gegen die kommunistische Diktatur in der Frühzeit von SBZ und DDR

Die Friedliche Revolution ist unbestritten das herausragende Ereignis der deutschen Freiheitsbewegungen. Aber sie ist auch der Schlusspunkt einer Vielzahl von Widerstandsaktionen, die die Errichtung der kommunistischen Diktatur in SBZ und DDR Zeit ihres Bestehens begleiteten. Viele der Akteure aus den 1940er/1950er Jahren, die ihr Eintreten für demokratische Rechte mit langen Haftstrafen bezahlten, sind im Laufe der Jahrzehnte in den Hintergrund getreten. Mit dieser Veranstaltung, auf der Protagonisten des frühen Widerstands über ihre Erfahrungen und Motivationen berichteten, wurden die Traditionen widerständigen Verhaltens in SBZ und DDR fokussiert. Podiumsgespräch mit: Achim Beyer, Roland Bude, Dr. h.c. Karl Wilhelm Fricke und Erich Loest. Moderation: Jaqueline Boysen

2h 7m
Sep 23, 2021
Aktenkundig? Über den Umgang mit dem Erbe der kommunistischen Diktaturen im Ostseeraum

Vor 15 Jahren trat in Deutschland das Stasiunterlagengesetz in Kraft. Seit 1991 können betroffene Bürger, Wissenschaftler und Journalisten Anträge auf Akteneinsicht stellen. Welche Rolle hat die Öffnung der Akten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur gespielt? Gab es Erfolge, Versäumnisse, Fehler? Haben die Medien ausgewogen berichtet oder ging es einfach nur um spektakuläre Stasi-Enthüllungen? Wie geht man in unseren Nachbarländern im Ostseeraum mit dem Erbe der kommunistischen Diktatur um, in Polen beispielsweise, wo zunächst eine Politik des "dicken Strichs" unter die Vergangenheit die Aussöhnung befördern und Denunziationen vermeiden sollte? Was treibt dänische Wissenschaftler an, ein Institut zur Erforschung des Kalten Krieges gründen zu wollen? Podiumsdiskussion mit Dr. h. c. Joachim Gauck, Dr. Thomas Wegener Friis, Basil Kerski, Hermann Vinke. Moderation: Siv Stippekohl und Ulrich Mählert.

1h 24m
Sep 23, 2021
»Peking 2008: Fröhliche Spiele ohne Menschenrechte?«

Nach der Vergabe der olympischen Sommerspiele an Peking erklärte das IOC, es werde die Menschenrechtslage in China beobachten und die Beachtung fundamentaler Rechte fordern. Aber die Kritik an Menschenrechtsverstößen in China hält weiter an. Weder sind die Verantwortlichen für das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 zur Verantwortung gezogen worden, noch lässt China sich ernsthaft zur Einhaltung der Bürger- und Menschenrechte bewegen. Mit der Veranstaltung sollte der Frage nachgegangen werden, inwieweit die Olympischen Spiele tatsächlich ein Beitrag für Demokratie und Menschenrechte in China sein können, oder ob eine internationale Aufwertung der chinesischen Führung ohne echte demokratische Zugeständnisse zu befürchten ist. Podiumsgespräch mit: Prof. Ines Geipel, Dr. Harald Maass, Prof. Walther Tröger, Lea Zhou. Moderation: Friedhard Teuffel.

1h 53m
Sep 23, 2021
»Verwandte Feinde: Stalinismus und Nationalsozialismus im Vergleich.«

Aus Anlass des Erscheinens des Jahrbuchs für Historische Kommunismusforschung 2009 hatte die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur am Montag, dem 27. April zu einem Vortragsabend eingeladen. Trotz frühsommerlichen Wetters fanden über 140 interessierte Bürgerinnen und Bürger ihren Weg in die Kronenstraße 5, den Sitz der Bundesstiftung in der Berliner Mitte, wo sie im Namen der Herausgeber und der Beiräte des Jahrbuchs von Dr. Ulrich Mählert begrüßt wurden. Der Historiker und Journalist Sven-Felix Kellerhoff gab einen konzisen Einblick in die vielfältigen Beiträge des aktuellen Jahrbuches, um alsbald dem Hauptredner des Abends, Prof. Dr. Jörg Baberowski das Wort zu erteilen. In einem fulminanten, rund 40minütigen Vortrag, widmete sich Baberowski den "verwandten Feinden", Stalinismus und Nationalsozialismus in vergleichender Perspektive. Das anschließende, lebhafte Gespräch mit dem Publikum wurde von Sven-Felix Kellerhoff moderiert.

2h 2m
Sep 23, 2021
Kaltgestellt - Intellektuelle in den Knast

Als 1956 in der Sowjetunion unter Chruschtschow eine Entstalinisierung eingeleitet wird, sehen auch junge Intellektuelle in der DDR die historische Chance, mit dem bisherigen Sozialismus sowjetischer Prägung zu brechen. Aber mit der Niederschlagung der ungarischen Revolution im November 1956 hat sich das kurze »Tauwetter« in der DDR verzogen. Wenige Jahre nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 antwortet Ulbricht seinen Kritikern mit Schauprozessen. Von den Parteidogmen abweichende Meinungen werden zu Staatsverbrechen erklärt. Gustav Just geriet als stellvertretender Chefredakteur der kulturpolitischen Zeitung »Sonntag« 1957 in den Strudel der so genannten »Harich-Janka-Verschwörung« und wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Auch Erich Loest hoffte auf eine Entstalinisierung in der DDR und einen menschlichen Sozialismus. Dafür sollte er teuer bezahlen: Sieben Jahre Zuchthaushaft in Bautzen. In seinem Buch »Prozesskosten« beschreibt Loest nicht nur eindrucksvoll und fesselnd die Ereignisse, die zu seiner Verhaftung führten. Er stellt seine persönliche Geschichte auch in den historischen Kontext und schreibt mit fünfzig Jahren Abstand von der Zurichtung der DDR durch die Aburteilung einiger ihrer besten Köpfe.

1h 21m
Sep 23, 2021
Unüberwindbar? Vom Umgang mit der Teilung in Korea

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hatte gemeinsam mit der Botschaft der Republik Korea zu einer Veranstaltung eingeladen, in der mit einer Podiumsdiskussion der Blick über den europäischen Tellerrand gewagt und die Situation auf der koreanischen Halbinsel thematisiert wurde. Im Zentrum stand der aktuelle Umgang mit der koreanischen Teilungsgeschichte sowie die wechselseitigen Beziehungen von Süd-und Nordkorea: Wie nehmen sich beide Staaten wechselseitig wahr? Wie werden die Menschenrechtsverletzungen und die Situation im kommunistischen Norden in Südkorea thematisiert? Welche Rolle spielen die Flüchtlinge aus Nordkorea? Welche Bedeutung besitzt der Korea-Krieg heutzutage in der öffentlichen Wahrnehmung? Existieren Planungen zur Überwindung der Teilung und wenn ja, welche? Begrüßung: Hartmut Koschyk Impressionen aus Nordkorea von Dr. Bernhard Seliger Podiumsgespräch mit Hartmut Koschyk, Kim Young-Il, Dr. Bernhard Seliger und Dr. des. You Jae Lee. Moderation: Dr. Jens Hüttmann

2h 5m
Sep 23, 2021
"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu?" - Zeitzeugengespräch mit Hermann Weber

"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu" - Auf den ersten Blick könnte Wolf Biermanns Diktum für Hermann Weber kaum zutreffender sein: Weber, der Mannheimer Jungkommunist, der in den fünfziger Jahren gemeinsam mit seiner Frau Gerda mit der KPD bricht und als scharfsichtiger Analytiker der DDR und der KPD zum Nestor der historischen Kommunismusforschung in Deutschland wird. Anderseits hat Weber seine politischen Grundpositionen und Werte nie dem Zeitgeist geopfert. Wenn er mal als links und mal als rechts galt, war nicht er es, der schlingerte. Die Bundesstiftung Aufarbeitung nahm den 80. Geburtstag von Hermann Weber zum Anlass, zu einem außergewöhnlichen Gespräch einzuladen: Der Nestor der historischen Kommunismusforschung und Jubilar Hermann Weber sowie der Vertreter der historischen Biographieforschung, Alexander von Plato, sprachen über Lebenswege, die auf ihre Weise Etappen und Wandlungen der westdeutschen Nachkriegsgeschichte widerspiegeln.

1h 41m
Sep 23, 2021
Die Gezeichneten. Gulag-Häftlinge nach der Entlassung

Als sich nach Stalins Tod 1953 die Tore des sowjetischen Gulag-Systems öffneten, machte sich eine wahre Völkerschar ausgemergelter Überlebender auf den langen Rückweg in ihre Heimatländer. Die meisten Überlebenden mussten sich in den kommunistischen Diktaturen Ostmitteleuropas einrichten. Aus Deutschland in der Nachkriegszeit verschleppte Entlassene standen vor der Frage, ob sie in den Osten oder den Westen des geteilten Landes gehen sollten. Der Historiker Meinhard Stark hat mehr als einhundert ehemalige Lagerhäftlinge in Russland, Kasachstan, Polen, Litauen und Deutschland interviewt. Anhand ihrer Lebensschicksale zeigt Stark auf, wie das Leben dieser Menschen über Jahrzehnte von der Lagerhaft geprägt wurde. Im Osten waren sie von der Staatssicherheit akribisch registriert, überwacht und nicht selten erneut inhaftiert worden. Zeitzeugengespräch mit Karl Heinz Vogeley und Lothar Scholz.

1h 59m
Sep 23, 2021
»Die SED und Moskau«

Nur eine Kraft in der DDR war mächtiger als die SED - die Sowjetunion und ihre KP. Die sowjetischen »Freunde« hatten alle maßgeblichen Strukturen des ostdeutschen Staates geprägt, und sie behielten sich bis zuletzt die Entscheidung über sein Schicksal vor. Noch heute ranken sich Legenden und Gerüchte um die geheimen Verbindungen von SED-Funktionären in die Machtzentralen des Sowjetstaates. Und immer wieder richtet sich bei der Analyse von Krisen und Wendepunkten der DDR-Geschichte der Blick auf Moskau. Der Vortrag von Dr. Jens Gieseke fragte nach den politischen Entscheidungsmechanismen, nach der Machthierarchie im Herrschaftsalltag und nach den unterschwelligen kulturellen Differenzen zwischen dem »teutonischen« und dem »slawischen« Kommunismus - vom »besten Freund des deutschen Volkes« Stalin bis zum »Verräter« Gorbatschow.

1h 40m
Sep 23, 2021
»In Prag ist Pariser Kommune - Protestaktionen in der DDR gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings«

Das Jahr 1968 steht in der europäischen Erinnerungskultur vor allem für die westeuropäische Studentenbewegung. Welche Bedeutung der Prager Frühling und dessen Niederschlagung für die Menschen in Ostmitteleuropa hatte, wird erst nach und nach deutlicher. Zwar wurde auch die 68er-Generation des Ostens von den Fernsehbildern, der Mode und der Musik des jugendkulturellen Aufbruchs im Westen geprägt. Hinzu kam jedoch der lange währende Schock, als im August 1968 sowjetische Truppen in der ČSSR alle Hoffnungen auf einen »Sozialismus mit menschlichem Antlitz« zunichte machten. Vor allem jüngere Menschen nahmen dies widerstandslos hin. Welche Zäsur das Jahr 1968 für DDR-Bürger darstellen konnte, berichteten vier Zeitzeugen, die damals auf unterschiedliche Weise ihren Protest zum Ausdruck gebracht hatten. Ein Einführungsvortrag resümierte die Bedeutung des Jahres 1968 für die DDR-Gesellschaft und vermittelte zudem einen Eindruck davon, wie vielfältig der Widerspruch in der DDR gegen die Intervention in der ČSSR war. Einführungsreferat: Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk Im Gespräch: Bernd Eisenfeld, Toni Krahl und Brigitte Martin Moderation: Dr. Ulrich Mählert

1h 45m
Sep 23, 2021
Von der SED zur PDS und Linkspartei

Seltener sind es Wissenschaftler, jedoch häufiger Politiker und Vertreter von Medien, die die Kontinuitätsthese propagieren, d. h. eine in wesentlichen Bereichen bestehende Kontinuität von der SED bis hin zur LINKEN, die 2007 aus WASG und PDS gebildet worden ist. Im Vortrag von Dr. Gero Neugebauer, FU Berlin, wurden unter einer primär parteisoziologischen Fragestellung Aspekte aufgezeigt, die für Kontinuität als auch für Diskontinuität sprechen. Darstellung und Analyse wurden dxabei in den Kontext der Rahmenbedingungen, in der sich die Entwicklung der Partei von einer ostdeutschen Regionalpartei in eine gesamtdeutsche Partei vollzogen hat, eingebunden. Vortrag von Dr. Gero Neugebauer. Veranstaltung des Insituts für Zeitgeschichte München-Berlin, ZZF Potsdam und der Bundesstiftung Aufarbeitung 2010/2011.

1h 31m
Sep 23, 2021
Stalinistischer Terror in der Volksrepublik Polen. Vortrag von Piotr Madajczyk

Der polnische Historiker Piotr Madajczyk (Warschau) sprach in seinem Vortrag über den stalinistischen Terror in der Volksrepublik Polen. Spätestens mit der Vereinigung von Kommunisten und Sozialisten im Dezember 1948 waren die letzten Hindernisse auf dem Weg zur Diktatur beseitigt. Unter ihrem Generalsekretär Bolesław Bierut, der selbst Gegenstand eines pompösen Personenkultes wurde, überzogen die Kommunisten das Land mit Terror und Gewalt.

1h 30m
Sep 23, 2021
Das Recht auf Selbstbestimmung als Befreiung und Repression: Von Kant zu Marx zu Stalin. Vortrag von Eric Weitz

Wie kam es, dass die Verheißungen des Kommunismus in Zumutungen und Terror umschlugen, als sie in die Realität umgesetzt wurden? Der amerikanische Historiker Eric Weitz (Universität Minnesota), der mit seiner Arbeit über das 20. Jahrhundert als Jahrhundert des Genozids auch über akademische Kreise hinaus bekannt geworden ist, ging dieser Frage in seinem Vortrag nach.

1h 46m
Sep 23, 2021
Repressionen und »lustigste Baracke« - Der Funktionswandel des Terrors im ungarischen Parteistaat.

Das endgültige Ende des Stalinismus kam mit dem Volksaufstand in Ungarn im Herbst 1956. Der prominente ungarische Historiker Krisztian Ungváry zeichnete in seinem Vortrag die Entwicklungen nach, die zu diesem Ereignis führten. Dabei wurden unterschiedliche Funktionen und Logiken des Terrors diskutiert.

1h 35m
Sep 23, 2021
»Norman Naimark: Stalin und der Genozid«

Norman Naimark, Professor an der Stanford-Universität sprach über sein Buch "Stalin und der Genozid" (Suhrkamp 2010). In seinem Vortrag rekapitulierte er die Geschichte des Genozid-Konzepts und erläuterte die Zusammenhänge zwischen den Massentötungen in der Sowjetunion der 1930er und der politischen Linie bzw. dem Vorgehen Stalins. Naimark begründete seine Überzeugung, dass die stalinistischen Verbrechen als Genozid anzusehen und im Vergleich mit denen Hitlers und der Nazis zu betrachten seien.

1h 33m
Sep 23, 2021
Die "Grundtorheit unserer Epoche"? Geschichte und Gegenwart des Antikommunismus

Der Schriftsteller Thomas Mann bezeichnete den Antikommunismus 1943 als die "Grundtorheit unserer Epoche". Dieses viel zitierte Diktum erklärt sich aus den Zeitumständen. Es blendet jedoch den totalitären, antiemanzipatorischen und antidemokratischen Charakter aus, für die die kommunistische Bewegung damals längst stand. Die Bandbreite der Ablehnung des Kommunismus reichte dabei stets von militantem, antidemokratischem Antikommunismus bis hin zur demokratisch motivierten, nicht selten auch linken Kommunismuskritik. Das Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2011 leuchtet die historischen Pfade und Organisationsformen des Antikommunismus im 20. Jahrhundert aus. Das Podiumsgespräch knüpfte am Jahrbuch an und schlug den Bogen von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Es diskutierten: Jan Korte, Prof. Dr. Gesine Schwan, Dr. Krisztián Ungváry, Prof. Dr. Andreas Wirsching. Moderation: Harald Asel. Impulsvortrag Prof. Dr. Bernd Faulenbach

1h 56m
Sep 23, 2021
Die Intellektuellen und der Terror. Diskussion mit Dietrich Beyrau und Gerd Koenen

Die Historiker Dietrich Beyrau und Gerd Koenen diskutierten über die ambivalente Position von Intellektuellen in Diktaturen sowjetischen Typs. Viele linke Intellektuelle fühlten sich von den radikalen Maßnahmen der Kommunisten gleichermaßen angezogen wie abgestoßen. Einerseits begrüßten sie die gesellschaftspolitischen Auswirkungen des Terrors, andererseits erkannten sie auch, welche Gefahren damit verbunden waren - nicht zuletzt für sie persönlich. Moderation: Prof. Jörg Baberowski

1h 40m
Sep 23, 2021
Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur in Rumänien

Die Dezember-Revolution in Rumänien 1989 führte zum Sturz und zur Hinrichtung Nicolae Ceausescus und damit zum Ende der kommunistischen Diktatur in Rumänien. Wie geht man in Rumänien heute mit diesem Erbe um? Im Rahmen der Veranstaltung stellten Vertreter aus Wissenschaft und Gesellschaft Rumäniens ihre Arbeit vor: ICCMER ist die staatliche Aufarbeitungsorganisation Rumäniens. Das IIPM wurde 2007 von Milo Rau gegründet und erlangte 2009/10 mit dem Theater-/Filmprojekt »Die letzten Tage der Ceausescus« internationale Bekanntheit.

1h 32m
Sep 23, 2021
Stalinismus im Baltikum. Russische und estnische Perspektiven. Vortrag und Diskussion mit David Feest und Elena Zubkova

David Feest (Göttingen) und Elena Zubkova (Moskau) diskutierten im Rahmen der Veranstaltung über den Stalinismus im Baltikum. Die singuläre Erfahrung der zweifachen stalinistischen Herrschaftsimplementierung in den baltischen Staaten spielte dabei ebenso eine Rolle, wie die umkämpfte Erinnerung an diese Zeit.

1h 29m
Sep 23, 2021
75 Jahre Großer Terror - Von den Schauprozessen zu den Massenoperationen 1936-1938

Die Veranstaltung bildete den Auftakt zur Vortragsreihe »Stalinistischer Terror in der Sowjetunion und in Osteuropa: Neue Forschungen zu Tätern - Opfern - Folgen«, zu der der Lehrstuhl der Geschichte Osteuropas der HU Berlin und die Bundesstiftung Aufarbeitung eingeladen hatten. Für die Podiumsdiskussion "Von den Schauprozessen zu den Massenoperationen - Interpretationen des Großen Terrors in der Sowjetunion" konnten die Professoren Dr. Norman Naimark, Dr. Karl Schlögel und Jörg Baberowski gewonnen werden. Es moderierte Markus Wehner. Zugleich wurde das neue Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung vorgestellt.

2h 10m
Sep 23, 2021
Age of Delirium: The Decline and Fall of the Soviet Union

Am 10. Juli 2013 hatten die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Lehrstuhl für die Geschichte Osteuropas der Humboldt-Universität Berlin zu einem Filmabend mit anschließendem Publikumsgespräch eingeladen. Gezeigt wurde David Satters Dokumentation "Age of Delirium: The Decline and Fall of the Soviet Union", die auf dem gleichnamigen Buch basiert, das Satter bereits 2001 veröffentlichte. Nach der Filmvorführung hatte das Publikum die Gelegenheit mit dem Filmemacher ins Gespräch zu kommen. Durch den Abend führte Prof. Dr. Jörg Baberowski von der HU Berlin. Hinweis: Mitschnitt ist in englischer Sprache.

26m
Sep 23, 2021
»Was für ein Teufelspack«: Die Deutsche Operation des NKWD in Moskau und im Moskauer Gebiet 1936 bis 1941

Auf der Grundlage von über 700 im Staatsarchiv der Russischen Föderation aufbewahrten Strafakten stellt der Historiker Alexander Vatlin Verlauf und Auswirkung der »Deutschen Operation« des NKWD in Moskau und dem Moskauer Gebiet dar. Mit ihr begann 1937 der »Große Terror«, der nach dem Überfall der Wehrmacht auf die UdSSR eine Neuauflage erlebte. Alexander Vatlin hat die Geheimdienstaktion zur Bekämpfung der »hinterlistigen Machenschaften der ausländischen Spione« akribisch recherchiert und dabei zahlreiche Einzelschicksale von Politemigranten und Facharbeitern sowie ihren Familienangehörigen dokumentiert. Vortrag von Prof. Dr. Alexander Vatlin und anschließendes Gespräch mit Dr. Ulrich Mählert von der Bundesstiftung Aufarbeitung.

1h 37m
Sep 23, 2021
Frauen im Gulag

Mehrere Millionen Frauen und Mädchen waren jahrelang im sowjetischen Gulag eingesperrt. Die genaue Zahl der Opfer und Überlebenden ist jedoch ungewiss. Darunter waren zahlreiche Frauen aus Deutschland, denen entweder während ihrer Emigration in der Sowjetunion stalinistische Säuberungen zum Verhängnis wurden, oder die aus der sowjetischen Besatzungszone deportiert worden waren. Die Bundesstiftung Aufarbeitung gedachte mit dieser Veranstaltung anlässlich des »Tags der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden« dem Schicksal von Frauen, die Opfer politischer Verfolgung in der SBZ und DDR wurden. Am Podiumsgespräch nahmen teil: Dr. Meinhard Stark (Historiker), Irmgard Nitz (Zeitzeugin), Herta Lahne (Zeitzeugin)

1h 54m
Sep 23, 2021
Der Tjulpanov-Bericht. Wie die Sowjets in Ostdeutschland die Diktatur errichteten

Oberst Tjulpanov stand seit 1945 der sowjetischen Besatzungsbehörde vor, welche die Parteien und gesellschaftlichen Organisationen, die Propaganda- und Publikationsorgane sowie den Kulturbetrieb in der Sowjetzone aufbaute und anleitete. In kurzen Abständen verfasste er schriftliche Berichte an seine Vorgesetzten in Berlin-Karlshorst, die diese meist nach Moskau weiterleiteten. Viele seiner Berichte gelangten zu Stalin, dem die deutschen Angelegenheiten äußerst wichtig waren. 1948 überprüfte eine hochrangige Untersuchungskommission des ZK der KPdSU die Tätigkeit Tjulpanovs und fasste seine zwischen 1945 und 1948 erstellten Stellungnahmen in einem Gesamtbericht zusammen. Dr. Gerhard Wettig hat diesen geheimen Bericht in einem Moskauer Archiv gefunden und mit Förderung der Bundesstiftung Aufarbeitung gemeinsam mit Dr. Wladislaw Hedeler ins Deutsche übersetzt, eingeleitet und kommentiert. Buchvorstellung und Diskussion mit Dr. Jörg Morré (Direktor des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst) und Dr. Gerhard Wettig (Historiker und Osteuropaexperte).

2h 4m
Sep 23, 2021
Deine Schnauze wird dir in Sibirien zufrieren

Wie liest sich große Geschichte im Leben eines Einzelnen? Was erinnert ein Arbeiter aus Lichtenberg vom vergangenen Jahrhundert? Als Zeitzeuge, Idealist und politischer Akteur schildert Erwin Jöris (1912-2013) sein Jahrhundert zwischen Weltrevolution, Illegalität, Krieg, Utopie und Enttäuschung. Ein Leben immer mitten in den politischen Brennpunkten: in den Straßenschlachten der untergehenden Weimarer Republik, im Widerstand gegen Hitler, als Konzentrationslager-Häftling, in der sowjetischen Aufbau-Euphorie und dem Großem Terror Stalins, ausgeliefert von der Lubjanka an die Gestapo, als Wehrmachtssoldat vor Moskau und in russischer Kriegsgefangenschaft, im Ruinen-Berlin mit früher DDR-Hoffnung und einem NKWD-Urteil: 25 Jahre Gulag im ewigen Eis. Der Schweizer Historiker Dr. Andreas Petersen hat das Leben des hundertjährigen Erwin Jöris in die Zeit eingebettet, die Interviews in den Archiven von Berlin, Moskau bis Swerdlowsk nachrecherchiert, Weggefährten befragt und diesen Lebensstoff mit der neueren Forschungsliteratur gegengelesen. Zur Buchvorstellung las A. Petersen aus dem Buch und unterhielt sich mit Ernest Wichner (Leiter des Literaturhauses Berlin) über das Buch und das Leben Erwin Jöris'.

1h 16m
Sep 23, 2021