

Er gehört zu den Persönlichkeiten, die Süddeutschlands Zeitungslandschaft prägten. Nun ist Eberhard Ebner im Alter von 94 Jahren gestorben. Das Theater Ulm begeistert und feiert steigende Abonnentenzahlen und die Ausstellung La vie des blocs im Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museum wird verlängert und von der FAZ gelobt.


2019 feierte das Feuilleton Gabriele Tergits großen Familienroman „Effingers“ von 1951 als große Wiederentdeckung. In den Wirtschaftswunderjahren wollte sich kaum jemand mit der Chronik einer deutsch-jüdischen Familie aus der Zeit zwischen 1878 – 1942 auseinandersetzen. Am Badischen Staatstheater ist jetzt die Theaterfassung zu sehen.


Der 1987 in der San Francisco Bay Area geborene Gitarrist Julian Lage galt schon früh als Wunderkind. Auf „Speak to me“ greift Julian Lage mit kleinem Ensemble sehr gekonnt auf verschiedenste Elemente von Folk bis hin Filmmusik zurück. „Ein fulminantes Album“ meint Jazzexperte Georg Waßmuth, „nicht nur für Gitarren-Fans“.


Er war eine der populärsten Bildhauer des 20. und 21. Jahrhunderts – Richard Serra. gestern wurde bekannt, dass der Amerikaner im Alter von 85 Jahren verstorben ist.


Die späten 70er-Jahre waren das Zeitalter der Disko-Musik und -Kultur: Schlaghosen, bunte Hemden, Freizügigkeit und Toleranz ging von der Tanzfläche aus, über der sich natürlich die Disco-Kugel drehte. Die RTL+ Serie mit mit Luise Aschenbrenner und Jannik Schümann in den Hauptrollen spielt im Bochum der 70er-Jahre, als dort noch ein ziemlich konservativ-piefiger Wind wehte.


Der 1. April wird eine Zäsur in der deutschen Drogenpolitik markieren: Erwachsenen wird der Besitz von 25 Gramm Cannabis erlaubt, bis zu 50 Gramm aus Eigenanbau. Privat dürfen drei Pflanzen angebaut werden. Die Historikerin Helena Barop hält es für unwahrscheinlich, dass der Drogenkonsum schlagartig in die Höhe schnellt.


Was macht das Leben lebenswert? Im Theaterstück „All das Schöne“ schreibt ein kleiner Junge genau darüber eine Liste, nachdem seine Mutter das erste Mal versucht, sich das Leben zu nehmen. Der britische Dramatiker Duncan Macmillan hat mit „All das Schöne“ einen bitterkomischen Theatermonolog geschrieben, der das Publikum in die Geschichte miteinbezieht, charmant und empathisch, ohne aufdringlich zu sein. Ein berührender Theaterabend.


Das Landesmuseum Mainz hat seine Moderne Abteilung neu in Szene gesetzt. Es gibt thematische Schwerpunkte, wie die Provenienzforschung, Stillleben oder Gegenüberstellungen mit Alten Meistern. Ein besonderes Highlight ist Max Slevogt. Neben vielen seiner Hauptwerke gibt es auch einen eigens für das Landesmuseum erstellten Film. Diesen kann man sich mit einer VR-Brille anschauen und in Slevogts Universum eintauchen.


Der österreichisch-afghanische Journalist Emran Feroz fühlt sich in Innsbruck ebenso zu Hause wie in Kabul. Nach dem Studium der Politik- und Islamwissenschaft arbeitete er als Kriegsreporter für „Die Zeit“ und die „New York Times“.


Dass ein akkreditierter, westlicher Journalist in Russland verhaftet wurde – das gab es seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Der amerikanische Moskau-Korrespondent Evan Gershkovich ist jetzt rund ein Jahr wegen Spionageverdachts in russischer Haft. „Er ist eine politische Geisel“, sagt sein Freund und Kollege Anton Troianovski von der New York Times bei SWR Kultur.


SWR2 wird ab dem 15. April SWR Kultur heißen. Diese Bekanntmachung führt die Süddeutsche Zeitung zu der Frage, ob der Sender auf diesem Wege Federn lassen muss, wie das bei vielen öffentlich-rechtlichen Transformationen im Kulturbereich zunehmend der Fall sei. Außerdem geht in Italien seit Wochen das Gerücht um, der Freiburger Museumsdirektor Eike Schmidt könnte bei den Kommunalwahlen im Juni für Giorgia Melonis Rechtskoalition kandidieren, nämlich für das Amt des Bürgermeisters von Florenz. Der Standard aus Wien räumt ihm tatsächlich große Wahlchancen ein.


In seinem Buch „Gefühlskino: Die gute alte Zeit aus sicherer Entfernung“ widmet sich Valentin Groebner, Professor für Geschichte an der Universität Luzern, dem Phänomen der Nostalgie. Er ergründet die Faszination und die Tücken dieses Gefühls, das uns oft dazu verleitet, die Vergangenheit in einem besseren Licht zu sehen.


Frau Novak unterrichtet Ernährung an einem englischen Nobelinternat der Zukunft. Sie propagiert radikalen Verzicht bis hin zur Null-Diät. Der Film „Club Zero“ der Österreicherin Jessica Hausner wirft einen scharfen Blick auf unsere Obsession für „richtige“ Ernährung und zeichnet sich dabei durch besondere formale Konsequenz aus.


Am 26. März 1824 veröffentlichte Heinrich Heine sein weltberühmtes Loreley-Gedicht. Die Stadt St. Goar feiert das Jubiläum mit einem außergewöhnlichen Konzert, in dem ausschließlich Vertonungen dieses Gedichts zu hören sind. Einer der Interpreten ist der Opernsänger Falko Hönisch, der auch Bürgermeister von St. Goar ist.


Im Kunstmuseum Heidenheim liegt Zucker auf dem Boden, flüssiges Karamell tropft aus den Bilderrahmen. In der Ausstellungen „Kristallisationspunkte“ setzen sich Künstler*innen mit Zucker und Salz auseinander – unverzichtbare Geschmacksverstärker mit Schattenseiten. Eine bittersüße Begegnung.


Was bedeutet Frausein heute? Womit identifizieren wir uns? Was ist weiblich, was männlich? Was ist Entscheidung, was gesellschaftliches Diktat? Warum müssen wir Feminismus globaler denken? Die Ausstellung „Inner View“ in der Kunsthalle Göppingen mit Videoarbeiten wirft diese Fragen auf und regt zum Denken an, wie Feminismus in der Kunst in der Zukunft aussehen kann.


Die US-amerikanische Dokumentarfotografin Mary Ellen Mark (1940-2015) hat ein halbes Jahrhundert lang leidenschaftlich und meisterhaft Menschen am Rande der Gesellschaft porträtiert. In Heilbronn sind nun ihre Bilder von Mädchen und Frauen zu sehen. „Mary Ellen Mark war keine Missionarin, aber sie hatte eine Mission: Menschlichkeit.“, sagt die Kuratorin in SWR Kultur.


Um Franz Kafka zu verstehen, müsse man die Zeit, in der er lebte, genau kennen, sagt der Kafka-Biograf Rainer Stach. „Viele merkwürdige Sätze von Kafka werden dann verständlich.“ Stachs Bücher waren die Grundlage für eine neue Serie in der ARD Mediathek, die nicht nur Kafkas Werk, sondern auch dessen Persönlichkeit beleuchtet. Daniel Kehlmann und David Schalko schrieben das Drehbuch.


Die Tragikomödie „Kleine schmutzige Briefe“ erzählt nach wahren Begebenheiten von einem Skandal um Schmähbriefe, die Anfang der 1920er-Jahre ein englisches Städtchen in Atem hielten. Regisseurin Thea Sharrock zeichnet das Bild einer scheinheiligen und frauenfeindlichen Gesellschaft, unter deren Oberfläche es kräftig brodelt.


Gestern ist die Leipziger Buchmesse mit 283.000 Besuchern zu Ende gegangen. Die Kulturseiten ziehen Bilanz. Außerdem würdigen sie Maurizio Pollini als einen der größten Pianisten des 20.Jahrhunderts. Der Italiener ist im Alter von 82 Jahren gestorben.


Eine solche „Elektra“ wie bei den diesjährigen Osterfestspielen Baden-Baden gab es schon lange nicht mehr zu hören. Die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Kirill Petrenko sind sensationell, die Sängerinnen und Sänger tadellos. Eine musikalische Ausnahmeleistung, die auch das szenische Textgewitter der Regisseure Philipp Stölzl und Philipp M. Krenn nicht trüben kann.


„Who is still reading?“, diese Frage stand als Motto über der diesjährigen Buchmesse in Leipzig. Die Massen zeigten es: Es sind Teenager und junge Erwachsene, denen doch immer vorgeworfen würde, sie könnten sich nicht mehr auf längere Texte einlassen. Bei aller Kritik am Genre „New Adult“: Ein Buch sei nie so flach wie ein Smartphone, kommentiert SWR Literaturkritikerin Kristine Harthauer.


Das Spektrum beim Wüstenrot-Förderpreis für Dokumentarfotografie reicht von beinahe klassischem Bildjournalismus bis hin zu einem Video, in dem Amateur-Schauspieler sich gegenseitig selbst geschriebene Texte vortragen.


Das Festival „Series Mania“ hat das nordfranzösische Lille eine Woche lang ins Serienfieber versetzt. Freudige Nachricht: im internationalen Wettbewerb wurde die auch vom SWR koproduzierte ARD-Serie „Herrhausen“ mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Die Serie erzählt von den letzten zwei Jahren des deutsche Bank Managers Alfred Herrhausen. Und von seiner Bedeutung für den Mauerfall.


„Friedefeld“, die erste deutsche animierte Sitcom, erzählt von der Schicksalsgemeinschaft dreier Menschen, die den gleichen Vater haben. Erfunden und entwickelt wurde die Story von den beiden Autoren Tillmann Orion Brehmer und Alfonso Maestro.


Ab den 60er-Jahren hat Fluxus die Kunstwelt aufgewirbelt. Künstler*innen wie Yoko Ono oder Ben Patterson dachten Kunst ganz neu und verschoben alle Genre-Grenzen. Festgehalten hat dies zum Ende der Bewegung der Fotograf Wolfgang Träger. Seine Arbeiten sind nun in der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein zu sehen.


Regisseur Davide Ferrario entführt in seinem Dokumentarfilm „Umberto Eco – Eine Bibliothek der Welt“ in die verwinkelten Gänge von Umberto Ecos Privatbibliothek, wo sich über 30.000 zeitgenössische und 1.500 antike Bücher wie Schätze aneinanderreihen, und in einen magischen Kosmos des Wissens und der Erinnerungen einladen.


Für ihr Debütalbum als Bandleaderin hat die schwedische Schlagzeugerin und Komponistin Cornelia Nilsson zwei Trios aktiviert. Herausgekommen ist ein Album mit energiegeladenen und meditativen Stücken, bei dem die 32-jährige Schlagzeugerin einfallsreich und gekonnt die Balance zwischen Tempo und Kontemplation hält.


Das Klopapier war so rar wie seltene Erden, zuhause stiegen einem die Kinder aufs Dach, weil die Schule geschlossen war, und die Nachrichten zeigten Bilder von Särgen, die in Norditalien von der Armee durch die Stadt transportiert werden mussten. So war das - damals, vor vier Jahren – als der erste Corona-Lockdown verhängt wurde. Wie es kommt, dass wir trotz der damals teils gravierenden Einschnitte vieles vergessen oder verdrängt haben, was bei unserem Umgang mit Covid19 typisches Pandemie-Management war und was völlig anders – unter anderem das erklärt der Historiker Malte Thießen im SWR2-Interview.


Der Leipziger Buchpreis ist vergeben. Gestern wurden die Entscheidungen in den Kategorien Übersetzung, Sachbuch und Belletristik bekanntgegeben. Und naturgemäß findet letztere die größte Resonanz.